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Katie Yohn schreibt Geschichte

  • Marburgs Katie Yohn (am Ball gegen Linda Lehtoranta und Ashlee Guay aus Keltern) ist die beste Dreierschützin der abgelaufenen Bundesliga-Hauptrunde. (Foto: M. Schneider / belichtbar.net)
  • hochgeladen von Marcus Richter

Marburgs Distanzschützin Katie Yohn erreichte in der abgelaufenen Bundesliga-Hauptrunde gleich mehrfach Einmaliges.

Als sie vor der Saison von den Rhein-Main Baskets an die Lahn wechselte, ahnten die meisten BC-Fans sicher nicht, wie viel Freude ihnen ihre neue Flügelspielerin noch bereiten würde. Gut, Katlyn Yohn hatte mit den Baskets im Pokalfinale gestanden. Gut, sie hatte bei ihrem Auftritt im RMB-Trikot in Marburg 17 Punkte und drei Dreier erzielt.

Dabei hat Katie auch an früheren Wirkungsstätten bleibenden Eindruck hinterlassen: Bei den Bradley Braves an ihrer alten Uni hält sie mit 210 den Allzeit-Dreier-Rekord. Auch gehört ihr die Bestmarke der meisten erzielten Punkte in der Geschichte der Green Waves an der St. Edward Highschool.

Mindestens einer hat allerdings schon gewusst, was auf die Marburger Basketball-Gemeinde zukommen könnte. Vor dem ersten Spiel unseres eigenen Vorbereitungsturniers fragte mich Co-Trainer Andreas Steinbach: „Wie ist denn bei uns der Dreier-Rekord in einem Spiel?“ „Sieben“, lautete meine Antwort. „Okay!“ Seine Antwort klang wie ein Versprechen. Die von Katie wenig später war eins: 18 Punkte gegen Chemnitz – alles Dreier, also sechs Stück. Nicht schlecht. Gut, nur Vorbereitung.

Doch auch, als es um etwas ging, traf Katie sechs Mal, in Oberhausen. Dann sogar sieben in Nördlingen. Da war der Rekord! Den teilte sie sich nun mit Amanda Davidson (2012) und Cornelia Günther (1992). Dann kam der 17. Januar 2016. Schon wieder Oberhausen. Vier Stück in der ersten Halbzeit. Dann in den Schlussminuten des dritten Viertels drei Dreier hintereinander. Schon wieder sieben. Und noch elf Minuten zu spielen. 140 Sekunden vor dem Ende war es dann soweit: Nummer acht, neuer Rekord!

Auch auf der Jagd nach der Saisonbestmarke von 61, ebenfalls von Davidson aus der Saison 2012/13, lag Katie nun auf Kurs. Die auch für die Mannschaft unglücklichen Spiele gegen Saarlouis, Herne und Chemnitz ließen die Kurve nach unten zeigen. Doch der zweite Siebenerpack der Saison in Osnabrück – mit dem Treffer in der Schlusssekunde – machte die 60 voll. Das dritte Sieben-oder-mehr-Dreier-Spiel einer Marburgerin war ganz nebenbei noch ein Novum in der Team-Historie.

Einer fehlte also noch, besser sogar zwei. Mit Katie und Andi besprach ich die Thematik auf der Rückfahrt bei einem Burger. Auf meine Frage an Trainer Patrick Unger, ob er für das letzte Spiel eigens Spielzüge für Katie ausgeben würde, sagte er: „Finde ich nicht notwendig. Es sei denn, ich bin gut drauf.“ War er wohl. Erster Angriff, Ball zu Katie. Drin. Nummer 61. Dass sich Patricks und mein Blick kreutzen, war sicher kein Zufall. Der 62. Dreier ließ sich lange bitten. Ganze vier Versuche lang. Dann fiel auch er.

Dass Katie die Dreier-Königin der Hauptrunde der 1. Planet-Cards-DBBL dieser Saison ist, brauche ich nicht zu erwähnen. Ihre Trefferquote von 42,2 Prozent wird unter den zwölf Spielerinnen mit den meisten Treffern nur von Aliaksandra Tarasava (42,9) übertroffen. Halles Topscorerin hat zwar die hinter Katie die meisten Dreier versenkt – allerdings 20 weniger. Beide absolvierten alle 22 Spiele, Sascha stand dabei aber drei Stunden länger auf dem Parkett. Kurios übrigens: zwei Drittel ihrer Dreier erzielte Katie auswärts.

Ihre 62 Treffer sind übrigens nicht nur Marburg-Rekord. Seit der Saison 2008/09 hat keine Spielerin in der Erstliga-Hauptrunde so viele Dreier erzielt. Weiter geht die Datenbank leider nicht zurück.

Langer Rede, kurzer Sinn: Ich verneige mich vor Katie Yohn. Genau 62 Mal!

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