„Immer noch ein riesiges Erlebnis“
Die Niederlage im Halbfinale war sicher enttäuschend, aber die Saison ging ja noch weiter …
Finja: Nach dem Keltern-Spiel war schon erst Mal die Luft raus, weil wir unser großes Ziel nicht erreicht hatten. Es ist schon eine Kunst, sich dann wieder zu motivieren und um Platz drei nochmal eine hohe Intensität zu zeigen. Das ist uns deutlich besser gelungen als Saarlouis. Schon am Tag nach dem Auscheiden haben wir gesagt, dass wir uns alle zusammenreißen wollen. Wir wollten nochmal zwei gute Spiele zeigen und unbedingt eine Medaille holen.
Der Gegner war ja kein Geringerer als der Vizemeister …
Finja: Saarlouis zählt seit Jahren zu den stärksten Teams. Gegen die zwei Mal so hoch zu gewinnen, ist schon super. Um Platz eins zu spielen, wäre natürlich schöner gewesen, aber wir haben das Beste draus gemacht. Wir können super zufrieden sein.
Wie schätzt du deine persönliche Saison ein?
Finja: Da bin ich nicht ganz zufrieden. Während der ersten Hälfte der Saison hatte ich viel mit meiner Examensarbeit zu tun und war nicht frei im Kopf. Aber ich hatte so eine tolle Mannschaft, die mir den Rücken freigehalten hat, wenn es bei mir mal nicht so lief.
Du wurdest nun für 200 Bundesliga-Spiele geehrt, alle für Marburg. Was bedeutet das für dich?
Finja: Die Ehrung kam für mich überraschend und es war sehr emotional. Es ist etwas Besonderes, für Marburg zu spielen. Obwohl ich vom Kindergarten bis zum Abitur in Grünberg aufgewachsen bin, dort mit Basketball begonnen und meine ersten Erfolge gesammelt habe, ist Marburg meine Geburtsstadt. Der BC ist für mich zu einer Basketball-Familie geworden: Egal ob Coaches, Team, Fans oder das gesamte Umfeld, alles hat einfach gepasst, auch wenn die Kombination von Leistungssport und Studium manchmal stressig war.
Kannst du dich noch an deine Anfangszeit beim BC erinnern?
Finja: Ich durfte schon als 15-Jährige ein Mal in der Woche unter Aleks Kojic mittrainieren und das war für mich schon ein echtes Highlight. Es war immer eine große Motivation, den endgültigen Sprung ins Erstliga-Team zu schaffen. In meinen ersten Saisons habe ich mit Doppellizenz für Marburg 1. Liga und für Grünberg 2. Liga gespielt. Die ersten Spiele in Marburg waren etwas ganz Besonderes. Trotz wenig Einsatzzeit war es toll, zum Team zu gehören und mit so großen Namen wie Amanda Davidson, Sandra Weber, Natta Gohrke und Maggie Skuballa zu spielen und dementsprechend aufgeregt war ich auch. So hatte ich beim Einlaufen immer Angst, dass ich das Tor aus den Bierkästen umrennen oder einfache Fehler im Spiel machen würde. Auch vor so vielen tollen Fans zu spielen, war und ist immer noch ein riesiges Erlebnis.
Bestenliste: Bundesliga-Spiele für Marburg
1. Alexandra Keil, 231 (letztes am 07.04.2007)
2. Hicran Özen, 225 (17.04.2011)
3. Lisa Koop, 200 (04.04.2015)
=. Finja Schaake, 200 (30.04.2017)
5. Christine Pohl/Ishaque, 194 (01.04.2006)
6. Yvonne Kunze/Weber, 182 (05.01.2008)
7. Natalie Gohrke, 169 (11.04.2014)
8. Monja Rother, 168 (21.04.2001)
9. Margret Skuballa, 162 (11.04.2014)
10. Sandra Weber, 160 (30.04.2012)
Seit dem Wiederaufstieg 1992 wurden 121 Spielerinnen eingesetzt.
Mehr Statistiken zum Marburger Erstliga-Basketball unter www.richter-marcus.de
Bürgerreporter:in:Marcus Richter aus Marburg |
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