Hockey: Rückschlag im Abstiegskampf ohne Bedeutung

Die Hockeyherren des VfL Marburg unterlagen dem THC Hanau II auswärts mit 3:4 und müssen weiterhin um den Klassenerhalt bangen. Am kommenden Sonntag kommt es nun zum Entscheidungsspiel gegen TGS Vorwärts Frankfurt – der Sieger dieser Partie verbleibt in der Oberliga, der Verlierer muss den bitteren Gang in die 1. Verbandsliga antreten.

Der VfL Marburg war am vergangenen Sonntag bei der Partie gegen THC Hanau II in einer ungewöhnlichen Situation. Lastete in den vergangenen Wochen der Druck schwer, im Abstiegskampf punkten zu müssen, war ein Sieg an diesem Wochenende nicht zwingend notwendig. Konkurrent Vorwärts Frankfurt blieb am Vorabend gegen RV Offenbach ohne Punktgewinn. Mit einem Sieg gegen Hanau hätte Marburg seine Ausgangslage zwar verbessern können, so dass ein Unentschieden im entscheidenden letzten Spiel gereicht hätte. So oder so wäre es am letzten Spieltag zum Showdown gekommen, weil beide Abstiegskandidaten noch die Chance haben, die Oberliga zu halten.
Marburg erwischte einen grandiosen Start in die Partie gegen Hanau. Simon Morherr erzielte bereits nach 30 Sekunden das 0:1 für die Gäste von der Lahn. Nach einem abgefangenen Ball drang er in den gegnerischen Strafraum ein und erzielte kaltschnäuzig den Führungstreffer. Der VfL hatte einige gute Gelegenheiten, verpasste es aber, die Führung zu erhöhen. Die verunsicherten Hanauer Gastgeber kamen zunehmend besser in die Partie. Nachdem sie auf Pressing umgestellt hatten, kam Hanau zu eigenen Chancen. Per Strafecke konnte Hanau schließlich zum 1:1 ausgleichen. Nach einer turbulenten Situation im Marburger Schusskreis ging THC Hanau mit 2:1 in Führung.

Aus dem Spiel heraus ungefährlich im Abschluss, kam Marburg selber per Standard zum Ausgleich. Kapitän Moritz Großer verwandelte eine Strafecke zum 2:2. Auch nach dem Seitenwechsel war die Partie ausgeglichen mit Chancen auf beiden Seiten, wobei die Marburger zu wenig aus den sich ihnen bietenden Kontersituationen machten. Hanau zeigte sich treffsicherer und nutzte eine Strafecke zur 3:2-Führung. Marburg agierte in der Folge nervös und verlor sich in der Aufregung über den ärgerlichen Gegentreffer. Es folgte der umstrittene Treffer zum 4:2. Trotz eines Fouls am wachsamen Marburger Torwart Max-Fabian Steiner lief das Spiel weiter und ein Torschuss, den die Marburger von außerhalb des Kreises geschossen sahen, fand den Weg ins Tor.
Der VfL Marburg hatte noch genug Zeit, die Partie zu wenden, verrannte sich aber immer wieder in der gut gestaffelten Hanauer Abwehr. Vier Minuten vor Schluss nahm Marburg den Torhüter zugunsten eines weiteren Feldspielers raus und nutzte das dadurch entstehende Überzahlspiel. Von den vielen Chancen in den Schlussminuten nutzte nur Marburgs Goalgetter Großer eine zum 3:4-Anschlusstreffer. In den letzten Sekunden der Spielzeit traf ein Schuss von Daniel Keil nur den Außenpfosten und Marburg blieb der verdiente Ausgleich verwehrt. Ein Unentschieden hätte dem VfL allerdings wenig genutzt, da nur bei einem Sieg gegen Hanau ein Unentschieden im letzten Spiel gegen Vorwärts Frankfurt gereicht hätte.

So kommt es am kommenden Sonntag um 12 Uhr in der Kleinen Georg-Gassmann-Halle in Marburg also zum alles entscheidenden Spiel gegen die TGS. Gewinnt Marburg, ist der Klassenerhalt in der Oberliga gesichert. Verliert Marburg oder geht die Partie Unentschieden aus, steigt Marburg trotz einer guten Rückrunde in einer verkorksten Saison in die 1. Verbandsliga ab.

Daniel Keil

Bürgerreporter:in:

VfL 1860 Marburg aus Marburg

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