Fechten:Rebekka Retler beste hessische Fechterin bei Deutschen

Starker Auftritt der Fechtabteilung des VFL Marburg, gleich drei Marburgerinnen standen unter den sechs qualifizierten Hessinnen bei den deutschen B-Jugendmeisterschaften der Florettfechter in Samtens/ Rügen auf der Planche.
Einen starken Auftritt lieferten die drei Fechterinnen bei den am Wochenende auf Rügen stattfindenden deutschen Meisterschaften der B-Jugendlichen im Florettfechten. Mit Rebekka Retler, Marie Heller und Annika Graf hatten sich gleich drei Marburgerinnen qualifiziert, insgesamt traten sechs Mädchen aus Hessen die weite Reise nach Rügen an. Marie Heller und die erst seit acht Monaten fechtende Annika Graf trafen gleich in der Vorrunde auf durchweg starke Gegnerinnen, u.a. aus den Olympiastützpunkten Tauberbischofsheim und Bonn, erreichten trotz schöner Treffer jedoch nicht die Zwischenrunde. Es gelang aber, sich unter die besten 60 deutschen Fechterinnen zu kämpfen. Anders Rebekka Retler: Bereits in der Vorrunde demonstrierte sie Ihre Stärke und konnte bis auf ein knappes Gefecht, alle gewinnen. Auch die Zwischenrunde lief super, so dass Rebekka an Platz neun gesetzt in das erste 32er k.o. gehen konnte. Dort traf sie auf Chanita Janmee von FC Tauberbischofsheim, die sie klar mit 10:0 besiegte. Bei diesem Gefecht schaute auch die nach Titeln immer noch beste Fechterin der Welt – Anja Fichtel – zu. Aber auch sie konnte ihrem Schützling nicht mehr helfen. Das nächste k.o. absolvierte Rebekka gegen Pauline Bongard vom TSV Bayer Leverkusen, dem Verein, bei dem auch die aktuelle Olympiasiegerin Britta Heidemann aktiv ist. Auch hier gewann die Marburgerin zwar knapp aber dennoch hoch verdient.

Erst im nächsten Kampf, bei dem es um den direkten Einzug ins Finale der letzten acht ging, musste sich die 13-jährige, der auf Rang eins gesetzten Theresa Weltzien aus München, geschlagen geben. Über den Hoffnungslauf gelang es Rebekka dann aber doch hochverdient ins Finale der letzten acht einzuziehen.
Kurz vor dem entscheidenden Viertelfinalgefecht bekam sie jedoch starke Schmerzen im Fuß und musste eine Verletzungspause einlegen. Dadurch geschwächt verlor sie zwar das anschließende Gefecht gegen die spätere Siegerin Leilani Hohenadel aus Weinheim, mit dem abschließenden siebten Platz waren jedoch alle mitgereisten Hessen hoch zufrieden. Als es anschließend auch noch ein Erinnerungsfoto der Marburgerinnen mit Vorbild Anja Fichtel gab, freute man sich schon auf den nächsten Tag, wo es in der Mannschaft um den Titel gehen sollte.

Eklat beim Mannschaftsturnier
Am Sonntag sollten die besten 24 Mannschaften aus Deutschland ihren Meister küren. Aufgrund der Quote konnte Hessen zwei Mannschaften nominieren. Bei Mannschaftsgefechten müssen immer drei Fechterinnen anwesend sein. Da alle sechs angereisten Hessinnen am Samstag für die Mannschaft zugesagt hatten, meldete der offizielle Betreuer des Hessen-Teams auch entsprechend. Dabei sollte Rebekka in Hessen I und Annika sowie Marie für Hessen II an den Start gehen.

Gerade bei ihrem ersten großen Turnier war die Aufregung und Freude der beiden Neulinge groß, umso enttäuschter waren sie, als die Dritte im Bunde – Julia Lentz aus Frankfurt – bereits am Samstag ohne sich abzumelden einfach abgereist war. Die Konsequenz: Hessen II wurde kurzerhand gestrichen. Die Enttäuschung war riesengroß, per Losentscheid durfte Annika Graf dann wenigstens noch als Ersatz für Hessen I mitkämpfen. Marie Heller zeigte sich jedoch überaus tapfer und feuerte ihre Hessinnen kräftig an. Die vier jungen Damen kamen allerdings nur schwer in Gang, so dass es nach 2 verlorenen und nur einem gewonnenen Mannschaftskampf so gerade eben für den Einzug in die Runde der letzten 16 reichte. Hier trafen sie auf die an Nummer eins gesetzten Fechterinnen aus Baden-Nord I, wo die Zwillinge von Zita Funkenhauser und Matthias Behr, zwei ehemalige Weltklassefechter, mitkämpften. Immerhin konnten die Hessinnen den hohen Favoritinnen und späteren Siegerinnen 14 Treffer abluchsen, zum Schluss reichte es jedoch nur für Platz 16. Auch Anja Fichtel war als Betreuerin schwer im Einsatz: Ihre Tochter Chiara war an beiden Tagen am Start. Alles in allem waren die Marburger hochzufrieden, immerhin ein großer Erfolg mit gleich drei qualifizierten Fechterinnen auflaufen zu können. Für die Marburger-Jugend-Florettmannschaft kündigen sich wohl rosige Zeiten an.

Bürgerreporter:in:

VfL 1860 Marburg aus Marburg

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