Einstimmung auf die Playoffs
Planet-Photo-DBBL: SV Halle Lions – BC Pharmaserv Marburg (Samstag, 19 Uhr, Erdgas-Sportarena).
Für drei Mannschaften steht vor dem letzten Spieltag der Bundesliga-Hauptrunde die Platzierung schon fest: die beiden Absteiger sowie der BC Marburg. Für dessen nächsten Gegner geht es noch darum, die Playoffs zu erreichen.
Während man sich an der Lahn über den besten Startplatz in die Playoffs seit 2014 freut, mussten die Halle Lions noch bis Donnerstagnachmittag um den Klassenerhalt zittern. Erst dann gab das Schiedsgericht der Liga bekannt, dass der Einspruch der Eisvögel Freiburg gegen einen Punktabzug (wegen eines Formfehlers aus dem ohnehin verlorenen Spiel in Marburg) abgelehnt wurde. Die Mannschaft aus dem Breisgau, nach Marburg zweitdienstältester Erstligist, steigt nach 17 Jahren ab, zusammen mit Rotenburg/Scheeßel.
Dadurch ist Halle gerettet. Wenn es gut läuft, kann die Mannschaft von René Spandauw und Christian Steinwerth sogar noch Achter werden und damit in die Playoffs einziehen. Die hat das Pharmaserv-Team sicher als Dritter erreicht. Einen Selbstläufer dürfen die Marburger Fans, allerdings ebensowenig erwarten, wie einen lockeren Ausklang der Hauptrunde: Im Hinspiel lag der BC etwa die Hälfte der Spielzeit im Rückstand, gewann erst in der Verlängerung. Und Trainer Patrick Unger sagte schon am Sonntag, nachdem die Platzierung feststand: „Ausgeruht wird nicht!“
Das möchten die Marburger Anhänger auch Katie Yohn mit auf den Weg geben: Noch ein Dreier, und sie würde ihren eigenen Vereinsrekord aus dem Vorjahr überbieten. Mit 62 Treffern von jenseits der 6,75-Meter-Linie führt sie auch in dieser Spielzeit die Liga-Statistik deutlich an, vor Angela Tisdale (Saarlouis, 44) und Lena Bradaric (Bad Aibling, 38). Seit mindestens der Saison 2008/09 hat keine Erstliga-Spielerin in einer DBBL-Hauptrunde mehr Dreier erzielt.
Rechenspiele:
Halle schafft es als Achter in die Playoffs …
… bei einem eigenen Sieg, dazu Niederlagen von Chemnitz (in Wasserburg) und Donau-Ries (gegen Bad Aibling).
Marburgs erster Playoff-Gegner wird…
… Herne, bei eigener Niederlage (gegen Keltern) plus Sieg Bad Aibling (in Donau-Ries) plus Niederlage Hannover (in Saarlouis), oder: Niederlagen Herne (gegen Keltern) und Bad Aibling (in Donau-Ries) plus Sieg Hannover (in Saarlouis).
… Bad Aibling, bei gleichem Ergebnis Sieg/Niederlage (in Donau-Ries) wie Herne (gegen Keltern) und Hannover (in Saarlouis), oder: Sieg Herne (gegen Keltern).
… Hannover, bei eigenem Sieg (in Saarlouis) plus Niederlage von Herne (gegen Keltern) plus Sieg von Bad Aibling (in Donau-Ries, alles ohne Gewähr).
Fünf Fragen an BC-Trainer Patrick Unger:
Mit ein bisschen Abstand: Gibt es an der Niederlage gegen Wasserburg etwas Gutes?
Patrick: Ich gewinne lieber die wichtigen Spiele gegen Wasserburg. Irgendwann muss es ja mal klappen. Ich gewinne jeder Niederlage etwas Gutes ab. Wir lernen dabei mehr, als aus Siegen, auch wenn wir sie gleichermaßen analysieren. Lernen können wir, dass wir unseren Stiefel herunterspielen und auch in hektischen Phasen ruhig bleiben müssen.
Nach dem Schiedsgerichtsspruch ist Freiburg endgültig abgestiegen. Was sagst du dazu?
Patrick: Es ist gut, dass die Entscheidung vor dem letzten Spieltag getroffen wurde. Dann wissen alle, woran sie sind. Zum Fall möchte ich mich nicht äußern. Aber ich finde es sehr schade, dass Freiburg absteigt. Es ist kein Geheimnis, dass ich ein Freund der Jugendförderung bin, wie sie die Eisvögel über Jahre hinweg erfolgreich betrieben haben. Sie haben Nachwuchsspielerinnen die Möglichkeit gegeben, sich zu entwickeln, zuletzt sogar im Europapokal zu spielen. Freiburgs Abstieg ist ein großer Verlust für die Liga. Ich hoffe, dass sich die Eisvögel schnell berappeln und übernächstes Jahr wieder in der 1. Liga spielen.
Wie es aussieht, heißt euer Gegner in der ersten Playoff-Runde Herne, Bad Aibling oder Hannover. Wen wünschst du dir?
Patrick: Das ist mir egal. Mit Bad Aibling haben wir aber noch eine Rechnung offen.
Ihr hattet in den vergangenen drei Wochen einen schweren Spielplan: Herne, Saarlouis und Wasserburg…
Patrick: Das ist perfekt für uns, einige der stärksten Team direkt hintereinander. Dazu am letzten Spieltag Halle, bei denen es noch um was geht. Das ist eine gute Vorbereitung für die Playoffs. Ich hoffe, dass wir dann am Ende der Saison unseren besten Basketball spielen.
Ihr habt euren Platz sicher, für Halle geht es noch um etwas. Was erwartest du für ein Spiel?
Patrick: Ein Intensives. Halle hat ein paar Spiele ganz unglücklich verloren und könnte weiter oben stehen. Sie spielen sehr gut im Eins-gegen-eins und sehr schnell. Da hatten wir im Hinspiel Probleme, aber wir haben uns seitdem stabilisiert, vor allem defensiv. Ich will, dass wir intensiv und unser Tempo-Spiel spielen und mit einem Erfolgserlebnis in die Playoffs starten.
Spielplan für die Playoffs:
In den ungeraden Spielen hat die nach der Hauptrunde besser platzierte Mannschaft Heimrecht, Ausnahme: Duell um Bronze.
Viertelfinale (Best of Three / zwei Siege nötig):
Erster gegen Achter, Zweiter gegen Hannover, Marburg gegen Sechster, Vierter gegen Fünfter.
Spiel 1: 01. oder 02.04. (Sa./So.) – Heimspiel in Marburg
Spiel 2: Fr., 07.04.
Spiel 3: So., 09.04. (falls nötig: Heimspiel in Marburg)
Halbfinale (Best of Three):
Sieger (1–8) gegen Sieger (4–5), Sieger (2–7) gegen Sieger (Marburg – 6).
Spiel 1: 15./16./17.04. (Sa./So./Mo., Osterwochenende)
Spiel 2: Fr., 21.04.
Spiel 3: So., 23.04. (falls nötig)
Duell um die Bronze-Medaille (Addition):
Hinspiel: Fr., 28.04.
Rückspiel: So., 30.04.
Finale um die Meisterschaft (Best of Five / drei Siege nötig):
Spiel 1: Fr., 28.04.
Spiel 2: So., 30.04.
Spiel 3: Mi., 03.05.
Spiel 4: Fr., 05.05. (falls nötig)
Spiel 5: So., 07.05. (falls nötig)
Bürgerreporter:in:Marcus Richter aus Marburg |
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