Durchatmen! Heimsieg gegen Bad Aibling
1. Damen Basketball Bundesliga: BC Pharmaserv Marburg – TuS Bad Aibling Fireballs 66:49.
Die Marburgerinnen haben das Kellerduell gewonnen. Der BC schließt so mit vier Siegen zu einem Playoff-Platz auf und das Jahr auf Rang neun ab. Das klare Ergebnis täuscht aber über den 35 Minuten lang engen Spielverlauf hinweg.
Kollektives Durchatmen beim Pharmaserv-Team und seinen Anhängern. „Das war schon das wichtigste Spiel im Kalenderjahr“, bekannte BC-Coach Patrick Unger. „Jetzt können wir mit einem guten Gefühl in die Pause gehen, ein bisschen Abstand gewinnen und uns von den ganzen Turbulenzen der vergangenen Wochen erholen.“
Nach einem so klaren Erfolg sah es lange Zeit nicht aus. Im Gegenteil. Aufsteiger Aibling spielte couragiert auf und machte es den Gastgeberinnen richtig schwer. Wie erwartet. Die Lahnstädterinnen erkämpften sich zwar immer wieder Bälle, gaben sie aber oft überhastet wieder ab. Nervosität. Abstiegskampf. „Natürlich wollen wir schnell spielen“, sagte Unger, „aber in manchen Phasen muss man es auch mal ruhig angehen lassen.“
Nach 16:13 zur Viertelpause führten die Oberbayerinnen nach 14 Minuten mit 23:15. Auszeit. „Da gab es eine extrem heftige Ansage. Danach haben sich die Spielerinnen zusammengerissen“, sagte Unger. Und plötzlich lief es. Zwölf Zähler in Folge brachten die Hessinnen nach vorn (27:23, 17.). Doch die Gäste legten nach und gingen wieder in Führung (38:33). Genau 23 Minuten waren da gespielt.
Wieder Auszeit Marburg. Und wieder hatte das BC-Trainergespann seine Worte wohl gewählt. Acht Zähler in Folge holten die Führung zurück und bauten sie auf 48:40 aus (32.). Bad Aibling blieb bis zum 47:53 (36.) dran. Doch das Pharmaserv-Team legte in der Schlussphase ein Dutzend Punkte unbeantwortet nach.
Als entscheidend sah Trainer Unger die Defense an: „Die Zonenverteidigung hat uns geholfen. Aibling hatte darauf keine Antwort.“ So kam Marburg in den entscheidenden Phasen zu Rebounds, Ballgewinnen und leichten Punkten. „Und als wir dann mal zehn Punkte vorn lagen, ging alles auch viel leichter.“ Das schlug sich in einer Trefferquote des BC-Teams nieder. Auch bei den Rebounds erarbeiteten die Hessinnen sich ein deutliches Plus.
Ein Sonderlob von Trainer ging an Tonisha Baker: „Sie hat ein brutal gutes Spiel gemacht.“ Die US-Amerikanerin begeisterte mit ihrer spektakulären Spielweise immer wieder die Zuschauer und riss durch ihrem Einsatz ihre Kolleginnen mit. Der Lohn: mit 17 Punkten Topscorerin des Spiels. Dazu noch drei Steals, vier Rebounds und fünf geblockte Würfe.
Weitere Lichtblicke: Finja Schaake war mit 16 Zählern zweitbeste Punktesammlerin des Abends. Dazu starke fünf Vorlagen. Und: Die 22-Jährige versenkte ihren 100. Dreier in der Bundesliga. Lisa Koop griff erneut eine zweistellige Zahl an Rebounds ab. Birte Thimm mit sieben Rebounds und vier Assists. Für Aibling traf Lena Bradaric am besten (14).
Der Schlusspunkt unter das Jahr 2014 war einer der jungen Spielerinnen vorbehalten. Als 17 Sekunden vor Schluss für ein Technisches Foul ein Freiwurf verhängt wurde, schickte der BC-Coach die 19-jährige Kim Winterhoff an die Linie. Ein Ballkontakt, ein Punkt.
Bemerkenswert noch: Dass sich Spielerinnen der Gäste nach dem Spiel persönlich beim kompletten Kampfgericht bedanken, erlebt man eher selten. Und das auch noch nach einer Niederlage. Vorbildlich in Sachen Sportsgeist!
Fun Fact: Tonisha Baker blockt fünf gegnerische Würfe – und das als eine der kleinsten Spielerinnen auf dem Feld (1,68 m).
Fail Fact: Die Dreierquote mit 17 Prozent (3/18).
Statistik:
Viertel: 13:16, 16:15, 13:9, 24:9.
Marburg: Baker 17 Punkte / 1 Dreier (3 Steals, 5 Blocks), Crowder 5, Köppl 2, Koop 7 (10 Rebounds), Mašek, Pierce 6 (7 Reb.), Schaake 16/2 (5 Assists), Thimm 6 (7 Reb., 4 St.), B.Wilson 6 (3 St.), Winterhoff 1; Rodefeld (n.e.). Feldwürfe 42 Prozent (27/65), Freiw. 100 Prozent (9/9), Reb. 34 (def. 23), Turnover 16, Ass. 9, St. 11, Bl. 8, Fouls 19.
Bad Aibling: Bellscheidt 6, Bradaric 14/2, Duinker 2, Hightower 5, Kancevic, Pölder, Rupnik 12/2 (8 Reb.), Williams 10 (6 Reb.). Feldw. 26 Prozent, Freiw. 85 Prozent (17/20), Reb. 21 (d. 16), TO 20, Ass. 4, St. 7, Bl. 1, Fo. 17.
SR: Schneider, Wipfler. Z: 350.
Bürgerreporter:in:Marcus Richter aus Marburg |
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