Der Trainer hat's gewusst
1. Damen Basketball Bundesliga:
Eisvögel USC Freiburg – BC Pharmaserv Marburg 56:55.
Knapper geht’s nicht. Mit einem einzigen Pünktchen musste sich Marburgs Erstliga-Team bei den USC-Eisvögeln geschlagen geben.
Richtige Rechthaber mag ja keiner so richtig. Aber Recht haben kann auch so schon ärgerlich genug sein. „Freiburg ist gefährlicher als manch einer denkt.“ Das sagte Marburgs Trainer – vor dem Spiel. Dass dem so ist, bekamen seine Schützlinge nun zu spüren.
„Wir müssen die Kreise dieses Trios gut einengen.“ Das wusste Unger schon vor der Partie. Soana Lucet und Elisabeth Dzirma holten zusammen 34 Punkte und 15 Rebounds. Bobbi Knudsen steuerte zwar „nur“ 4 Zähler bei, sammelte dazu aber 6 wichtige Abpraller ein und klaute dem BC 5-mal den Ball.
Doch die Eisvögel spielten nicht nur zu dritt. Auch davor hatte der BC-Trainer gewarnt. Kacie Sowell, Ilka Hoffmann und Juliane Hodapp überwiesen pünktlich ihre Beträge auf das USC-Konto, und zwar in Form von einem Pünktchen hier, einem Rebound da, einem Steal zur rechten Zeit oder auch mal einer Korbvorlage. Ärgerlich für Marburg, dass die sich mühsam ernährenden Eichhörnchen diesmal im Eisvögel-Kostüm steckten.
Die je 12 Punkte von Finja Schaake und Kellindra Zackery reichten da nicht. Ebenso wenig wie die 7 Rebounds von Birte Thimm, die 4 Assists von Julia Köppl oder die 4 Steals von K. Zackery. Auch die 3 geblockten Würfe von Lisa Koop konnten die Niederlage nicht verhindern.
„Wir haben heute nur zur Hälfte das gemacht, was wir uns vorgenommen hatten“, sagte Patrick Unger – nach der Partie. „Der Plan war, den Korb hart zu attackieren. Wenn wir das getan haben, waren wir auch fast immer erfolgreich.“ Aber zu oft wollten seine Mädels mit dem Kopf durch die Wand. Auch die Blöcke standen nicht immer so, wie das der BC-Trainer gern gesehen hätte.
Mit 10:7 und 29:23 lagen die Hessinnen zwischenzeitlich vorne. Die Eisvögel setzten aber immer wieder zum Angriff an. 16:14 nach zehn, 32:31 nach 20 Minuten. Die Schiedsrichter hätten den Fans beider Lager viele graue Haare erspart, hätten sie die Partie bereits zur Halbzeit beendet. Der knappste aller Vorsprünge sollte den Breisgauerinnen nämlich reichen.
Allerdings hätten die rund 400 Zuschauer in der Uni-Halle dann auch weitere spannende 20 Minuten verpasst. Nach einem Blitzstart ins vierte Viertel lag Freiburg 49:43 vorn. Von diesem Rückstand knabberte das Pharmaserv-Team langsam aber beharrlich Pünktchen um Pünktchen ab. 31 Sekunden vor Schluss brachte Bjonee Reaves die Gäste auf 55:56 heran. Freiburg traf im Gegenzug nicht. Rebound Marburg. Noch zehn Sekunden. Auszeit. Noch vier Sekunden. Letzter Wurf: vorbei. Verloren.
Mit der Verteidigung war Marburgs Coach diesmal zufrieden. Aber: „In der entscheidenden Phase haben wir die Rebounds nicht bekommen oder die Bälle weggeworfen“, ärgerte sich Unger. „Sonst wär viel mehr drin gewesen.“ Besonders nervten ihn die 23 Ballverluste. „Wahnsinn. Einfach Wahnsinn!“
Statistik:
Viertel: 16:14, 16:17, 12:12, 12:12.
Freiburg: Dzirma 15 Punkte (7 Rebounds), Hodapp 5, Hoffmann 6, Knudsen 4 (5 Steals), Lucet 19/1 (8 Reb.), Ouedrago, Schipek, Sowell 7 (3 Assists), Zehnder. Feldwürfe 35 Prozent (21/60), Freiw. 59 Prozent (13/22), Reb. 40 (def. 23), Turnover 22, Ass. 9, St. 14, Blocks 4, Fouls 14.
Marburg: Crowder, Köppl 4 (4 Ass.), Koop 10 (3 Bl.), Masek, Pierce 8, Reaves 4, Schaake 12/1, Thimm 5/1 (7 Reb.), Zackery 12 (4 St.). Feldw. 36 Prozent (21/57), Freiw. 78 Prozent (11/14), Reb. 39 (d. 26), TO 23, Ass. 14, St. 13, Bl. 4, Fo. 20.
SR: Bohn, Aichele. Z: 600.
Bürgerreporter:in:Marcus Richter aus Marburg |
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