BC verliert Partie und Lee
Planet-Cards-DBBL: BC Pharmaserv Marburg – Avides Hurricanes Rotenburg/Scheeßel 65:69.
Am dritten Spieltag verließen die Marburger Erstliga-Basketballerinnen das Feld erstmals als Verlierer. Viel schmerzlicher war allerdings das verletzungsbedingte Ausscheiden von Stephanie Lee.
Das erste Viertel ging mit 20:7 an die Hurricanes. Die wirbelten Marburgs Abwehr durcheinander und schlossen konsequenter ab als der BC. Der leistete sich zu viele Ballverluste und Fehlwürfe und war im Rebound unterlegen.
Im zweiten Abschnitt fanden die Gastgeberinnen ins Spiel. Doch in der 16. Minute verdrehte sich BC-Centerin Stephanie Lee in einem Gerangel um den Ball das linke Knie und schied aus. Mit 26:38 gingen die Lahnstädterinnen in die Halbzeitpause.
Danach zeigten sie endlich den zu Beginn vermissten bedingungslosen Einsatz in der Verteidigung und die Leichtigkeit im Angriff. Der Lohn: eine 47:44-Führung (30. Minute). Die holten sich die Rotenburgerinnen zurück (52:49, 33.) und brachten sich mit einem 11:0-Lauf (63:51, 36.) auf die Siegerstraße.
15 Sekunden vor Schluss kam das Pharmaserv-Team auf 65:68 heran, doch ein vergebener Marburger Mitteldistanzwurf und ein verwandelter Rotenburger Freiwurf machten den Deckel drauf. Aus der kleinen Rotation der Gäste und der frühen Foulbelastung von Maggie Skuballa und Kierra Mallard konnten die Marburgerinnen nicht ausreichend Kapital schlagen.
Patrick Unger (Trainer Marburg):
„Das Ergebnis ist heute nebensächlich. Wir hoffen, dass es Stephanie bald wieder besser geht. Sie ist eine Kernspielerin für uns, nicht nur auf dem Feld. Wir haben das erste Viertel verschlafen. Meine Spielerinnen wirkten irgendwie ängstlich. Wir waren im ersten Viertel defensiv nicht auf der Höhe und hatten auch ein bisschen Pech im Abschluss. Dann haben wir Charakter gezeigt, uns zurückgekämpft und sind sogar in Führung gegangen. Das Spiel hat uns unsere Schwächen aufgezeigt. Die müssen wir dringend abstellen, denn Oberhausen wird nächste Woche genau so aggressiv verteidigen, wie heute Rotenburg.“
Andreas Allmeroth (Physio Marburg):
„Über Stephanies Verletzung will ich nicht spekulieren. Wir müssen das MRT am Montag abwarten. Momentan können wir nur hoffen, dass es nichts Ernsthaftes ist.“
Tomáš Holešovský (Trainer Rotenburg):
„Ich hatte meiner Mannschaft gesagt, wir müssen mehr über den Team-Geist kommen und uns dabei Marburg zum Vorbild nehmen. Sie haben eine sehr gute Mannschaft. Hier in Marburg werden nicht viele Mannschaften gewinnen. Dass wir zur Halbzeit so gut dastehen würden, hätte ich nicht im Traum gedacht. Wir haben heute mehr Druck in der Verteidigung gemacht, als in den beiden vorigen Spielen. Lees Ausfall war natürlich für uns ein bisschen glücklich. Sie fehlte Marburg unter dem Korb.“
Maggie Skuballa (Spielerin Rotenburg, 2007-2014 Marburg):
„Die Stimmung in der Halle war toll, so wie ich das von früher gewohnt bin. Hier zu gewinnen, ist doppelt schön. Wir haben von Beginn an aggressiv verteidigt. Vielleicht war Marburg nicht so gut darauf vorbereitet, weil wir das in den beiden bisherigen Spielen noch nicht so gezeigt haben. Die Niederlage am Freitag in Nördlingen hatten wir so nicht eingeplant. Daher war der Sieg heute für uns umso wichtiger.“
Fun Fact: 38:18-Lauf zwischen der 13. und 30. Minute.
Fail Fact: Eigentlich schon wieder die Freiwurfquote (56 Prozent). Zur Abwechslung mal was anderes: schlechtestes erstes Viertel in einem Heimspiel seit dem 20. April 2002 (7:20 gegen BG Dorsten).
Statistik:
Viertel: 7:20, 19:18, 20:10, 18:21.
Marburg: Baker 5 Punkte / 1 Dreier, Benet 5 (6 Assists), Gaudermann 7/1, Greunke 8/1, Köppl, Lee 2, Rodefeld, Schaake 9/1, Thimm 9 (9 Reb., 4 Ass.), Winterhoff (n.e.), Yohn 20/2.
Feldwürfe 38 Prozent (27/72), Freiw. 56 Prozent (5/9), Reb. 33 (def. 18), Turnovers 16, Ass. 14, St. 8, Blocks 3, Fouls 22.
Rotenburg/S.: Campbell 13/1, Mallard 16 (6 Reb.), Mankertz 11/2 (7 Reb., 3 Ass., 2 Steals), Pakulat 3/1 (7 Reb.), Rahn 4, Riebesell (n.e.), Rodriguez 9/1 (3 Ass.), Skuballa 13/1 (8 Reb., 4 Ass.).
Feldw. 47 Prozent (25/53), Freiw. 57 Prozent (13/23), Reb. 43 (d. 27), TO 21, Ass. 14, St. 5, Bl. 5, Fo. 19.
SR: Bohn, Bruchof. Z: 450.