Skandalöse Abzocke an Bahnhöfen! – Auch Marburg ist betroffen.
Die schöne Jugendstil-Fassade des Marburger Hauptbahnhofs täuscht leider nicht über die zweifelhaften Methoden hinweg, mit denen die CONTIPARK GmbH in Kooperation mit der Deutschen Bahn den Parkraum am Bahngelände bewirtschaftet. Wer dort sein Fahrzeug für wenige Minuten abstellt, um jemanden zum Zug zu bringen oder abzuholen, kann schnell sein blaues Wunder erleben.
Vergisst nämlich der Besucher in Eile einen Parkschein zu lösen oder überschreitet er die Parkzeit, weil die Bahn wieder einmal Verspätung hatte, findet er prompt eine saftige Rechnung an seiner Windschutzscheibe: Ein voller Tagessatz von 4 € plus Vertragsstrafe in Höhe von sage und schreibe 23 € lassen mit 27 € die Kasse dieser ehrenwerten Gesellschaft ordentlich klingeln. Und wie sollte es in dieser Republik auch anders sein: Mit dem Segen von Justitia ist der brutalen Abzocke Tür und Tor geöffnet. Schließlich hängen ja die kleingedruckten Geschäftsbedingungen an den Parkschein-Automaten aus.
Die Deutsche Bahn, die offensichtlich nicht mehr Herr der Lage ist, wenn es darum geht, Pünktlichkeit im Bahnverkehr und die moderne Technik ihrer Züge in den Griff zu bekommen, fügt sich durch die Klüngelei mit Ihrem Vertragspartner CONTIPARK einen weiteren Imageschaden zu frei nach der Devise: Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert. So rechtfertigte kürzlich noch ein DB-Sprecher in Bochum diese für Kunden und Gäste der Bahn unerträglichen Geschäftssitten als korrekt und angemessen.
Aber auch die Stadt Marburg, die als historische und weltoffene Universitätsstadt Ströme junger Menschen und Besucher anzieht, die zu einem großen Teil noch mit der Bahn anreisen, leistet sich einen Bärendienst, wenn sie solch skandalöses Geschäftsgebaren einfach toleriert.
Marburg steht übrigens mit diesem Übel nicht allein da. Denn die Bahn bewirtschaftet mit CONTIPARK in 140 Kommunen von Nord bis Süd weitere 150 Bahn-Parkplätze. Da heißt es für die Autofahrer aufgepasst und um Bahnhöfe der DB einen möglichst großen Bogen zu fahren.
Bürgerreporter:in:Karl-Heinz Töpfer aus Marburg |
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