Labskaus schmeckt besser als sein Ruf!
Wer seine Ferien an der Waterkant verbringt, freut sich meist auf die Fischgerichte, die nirgendwo frischer zubereitet werden als in Küstennähe. Ein wenig Abwechslung auf dem Teller hat jedoch auch seinen Reiz. Denn wer die Speisekarten an der Küste aufmerksam liest, findet immer öfter auch andere regionaltypische Gerichte des Nordens. Probieren Sie doch einmal Labskaus aus!
Labskaus, das traditionelle Gericht der Seefahrer, entstand an Bord der großen Segelschiffe. Es besteht aus gepökeltem Rindfleisch, Kartoffeln, Speck und Zwiebeln, also aus Zutaten, die auch ohne Kühlung lange haltbar sind. Alles gut durchgekocht und gestampft zu einem Brei. Und garniert mit Spiegelei, Matjes, Gurke und roter Beete kommt es heutzutage auf den Tisch.
Je nachdem welcher Smutje gerade in der Kombüse Dienst hatte, konnte die Zubereitung des Mahls, was zusammen gekocht wird und was als Beilage gereicht wurde, schon mal variieren. Zudem geistern auch höchst unappetitliche Zubereitungsformen durch die Kombüsen der Weltmeere, die bis in die heutige Zeit dazu beigetragen haben, das etwas gewöhnungsbedürftige Aussehen des Breies eher mit leichtem Würgen zu betrachten. Das hat eine so deftige Mahlzeit wie der Labskaus einfach nicht verdient!
Auf den Schiffen der Bundesmarine wird aus Seefahrertradition – Gegner nennen es auch Boshaftigkeit – Labskaus immer noch auf den Speiseplan gesetzt. Dazu erhält jedes Besatzungsmitglied eine Buddel Bier, wodurch die Akzeptanz noch mehr gesteigert wird. Mit den folgenden Zutaten bekommt der Smutje zum Beispiel die komplette Besatzung der Fregatte “Hessen“ satt.
Für ca. 260 Portionen werden gebunkert:
Gepökelte Rinderbrust 26 kg
Wenn es schnell gehen soll kann man statt der Rinderbrust 130 Dosen Corned Beef verwenden.
Matjes 13 kg
Zwiebeln 26 kg
Rote Beete in Scheiben 13 kg
Gewürzgurken 26 kg
Kartoffeln 45 kg
Eier 260 Stück
Öl 3 Liter
Wasser ca.15 Liter
Maggi-Würfel 30 Stück
Rinderbrust und gewürfelte Zwiebeln in der Maggi-Brühe kochen, bis es weich ist. Dann das Fleisch herausnehmen und die geschälten Kartoffeln in der Brühe gar kochen.
Das Fleisch mit einer Gabel in Stücke reißen und mit den Kartoffeln zu einem groben Brei stampfen und bei Bedarf mit Salz, Pfeffer und Piment abschmecken.
Ob nun Gurken, Rote Beete und Matjes mit rein müssen oder extra gereicht werden, darüber mag man Philosophieren. Labskaus sieht jedoch appetitlicher aus, wenn alles extra auf dem Teller angerichtet wird. Obendrauf noch ein gebratenes Spiegelei – fertig!
--Wie man sieht, bedarf es keiner Mutprobe, um Labskaus zu genießen. Entgegen allen Befürchtungen, kommt die leicht rötliche Farbe des Breies ausschließlich vom Pökelfleisch.
--Wem das mengenmäßig zu viel ist, Labskaus lässt sich gut einfrieren und schmeckt aufgewärmt sogar noch besser.
--Für Familien oder Party-Gruppen sollten die Mengenangaben entsprechend runtergerechnet werden.
--Im Internet findet man zahlreiche Rezeptvarianten für jeden Geschmack.
Und nun guten Appetit!
Bürgerreporter:in:Karl-Heinz Töpfer aus Marburg |
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