Die Mühle der Marburger Landgrafen

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Hört man in Marburg von der Steinmühle, so ist meist die Rede vom Landschulheim Steinmühle, dem weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten staatlich anerkannten privaten Gymnasium und Internat. Und in der Tat zählt zur Schule ein mittelalterliches Mühlengebäude, das sich einst im Besitz der Marburger Landgrafen befand.

Südlich von Marburg an einer Furt der Lahn gelegen war die Mühle in Kriegszeiten – wie viele Mühlen – von strategischer Bedeutung. Einerseits stellte der Flussübergang die Verbindung zweier wichtiger Handelswege her, der Grünberger Straße(Frankfurt – Leipzig) zur Weinstraße (Wagenstraße), die von Frankfurt nach Bremen führte. Zum anderen konnte man durch die Einnahme von Getreidemühlen sowohl die Landesherren als auch die Bevölkerung empfindlich treffen und zugleich die eigenen Soldaten versorgen. Die Mühle wurde daher 1492 als “Steinmühle“ mit über 2 Meter starkem Mauerwerk als wehrhafte Anlage errichtet. Bemerkenswert ist der noch erhaltene Toreingang mit der Einrichtung für ein Fallgitter.

Nach landgräflichem Lehensrecht wurde die Mühle von Müllern aus der Region betrieben. 1850 ging die Steinmühle in Privatbesitz und wurde schließlich 1935 als Getreidemühle stillgelegt. Seit 1949 dient sie ausschließlich schulischen Zwecken und so mancher bei myheimat registrierte User erinnert sich gern an die Zeiten, als er in der Steinmühle die Schulbank drückte.

Bürgerreporter:in:

Karl-Heinz Töpfer aus Marburg

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