"Wann wird man je verstehen ...?"
Nicht auf dem Dachboden in Kisten oder in Alben abgelegt, sondern einfach, wahrscheinlich als wertlos betrachtet, zum Sperrmüll am Straßenrand abgestellt, fand ich diese Feldpostkarten aus dem 1. Weltkrieg.
Ein Stapel von Karten, die ein Soldat während des Frankreichfeldzuges in der Zeit vom 24.06. bis zum 27.09.1915 an seine Lieben nach Hause geschickt hatte. Dabei zeigen uns die Karten nicht das wahre Gesicht des Krieges.
In unterschiedlichsten Aspekten versucht die Kriegs-Propaganda mit kitschigen Bildern den Krieg zu thematisieren. Junge Soldaten laden beim Kartenspiel den eintretenden Spieß dazu ein "`ne Pulle" mit ihnen zu trinken. Mit herzlichen Glückwünschen und dem schon trügerischen Spruch " von der Wiege bis zu Bahre sind die schönsten Lebensjahre" fahren die singenden Soldaten auf einem von Pferden gezogenen Wagen durch die Nacht. Noch keine Gedanken daran, dass alles in einem Drama für viele Familien enden wird.
In den gefundenen Feldpostkarten schildert darin ein Soldat seine Erlebnisse von einem grausamen Krieg bei Verdun und den Geschehnissen, die sich in den Schützengräben abspielen.
Angesichts der schrecklichen Kriege unserer Tage in Syrien, Sudan und den bürgerkriegsähnlichen Zuständen in der Ukraine kann man den Refrain des Antikriegsliedes "Sag mir wo die Blumen sind" mit den Zeilen "wann wird man je verstehen ...?" richtig deuten.
Bürgerreporter:in:Peter Gnau aus Kirchhain |
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