Kindergedicht
Ich bin ein Kind
Ich bin ein Kind und habe Angst.
Vor der Nacht,
wenn das Dunkle erwacht,
wenn Geister um mich heftig ringen
und meinen Mut zum Wanken bringen.
Ich bin ein Kind und brauche Licht,
dann fürcht’ ich auch das Dunkle nicht.
Ich bin ein Kind und habe Angst.
Vor Dingen,
die in Kellern erklingen,
wenn mir dort die Sinne sausen
und in dunklen Ecken Monster hausen.
Ich bin ein Kind und brauche Licht,
dann fürcht’ ich auch die Keller nicht.
Ich bin ein Kind und habe Angst.
Vor Stürmen,
die sich in der Ferne türmen,
wenn der Tag in der Nacht erlischt
und ein Blitz aus den Wolken zischt.
Ich bin ein Kind und brauche Licht,
dann fürcht’ ich auch die Stürme nicht.
Ich bin ein Kind und habe Angst.
Vor Tag oder Nacht,
wenn Einsamkeit erwacht,
wenn ich Vater und Mutter nicht mehr sehe
und ich allein in der Dunkelheit auf Erden stehe.
Ich bin ein Kind und brauche Licht,
dann fürcht’ ich auch das Einsame nicht.
Ich bin ein Kind.
Auszug aus meinem Buch:
"Der heimliche Limes"
© Martin Stumpf 2013
Bürgerreporter:in:Martin Stumpf aus Schwalmstadt |
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