Gedanken zum Totensonntag
"Bestattungen müssen nicht teuer sein!
Verschiedene Formen der Anonymen Bestattung
zu sagenhaft günstigen Komplettpreisen!
Pietätvoll, seriös und unglaublich preiswert!"
So konnte man kürzlich in der Werbung eines Bestatters lesen. Der Euro, der den finanziellen Spielraum der Lohn- und Gehaltsempfänger quasi halbiert hat, macht auch vor dem Tod nicht halt. Die letzte Reise anonym und zum Schnäppchenpreis. Die finanzielle Situation zwingt viele Menschen dazu.
Anders ist nicht zu erklären, dass bereits über 40000 der 850000 Bestattungen im vergangenen Jahr in Deutschland anonyme Beisetzungen waren - Tendenz steigend. Immer mehr Menschen wollen, dass sich nach ihrem Tod niemand an sie erinnert. Kein Grabstein, kein Name, einfach nur Gras über die Sache wachsen lassen. Ein reizvoller Gedanke, Erinnerungen im Herzen statt an einem Granit- oder Marmorblock festzumachen.
Doch ein anderer Gedanke stimmt bedenklicher: Viele wollen den Hinterbliebenen nicht zur Last fallen und sich halt auf diese Weise aus dem Staub machen. Eltern und Großeltern, die sich nur noch als Last empfinden. Es fröstelt einen bei diesem Gedanken.
Die Bestattungsart hat sich aus verschiedenen, individuellen Gründen sicher sehr verändert. Die Erinnerung im Herzen ist schon sehr wichtig. Ich persönlich finde dennoch, dass über eine begrenzte Zeit dem Verstorbenen eine Erinnerungsstätte zugedacht werden sollte....
" Den Charakter eines Volkes erkennt man, wie es seine Toten bestattet" (Perikles)