Fünfzig Jahre Eheglück für "Ludi" und "Mariechen" Peil aus Wermertshausen.

Ihre Goldene Hochzeit feierten am 06.09.09 die Eheleute Ludwig und Marie Peil geb. Braun, aus Wermertshausen. Vor 50 Jahren gaben Sie sich in der evangelisch-lutherischen Kirche zu Wermerthausen das „Ja-Wort“. Gekannt hatten sie sich schon von früher Jugend an, weil die Jugendlichen aus Mölln und Wermertshausen viel zusammen unternommen hatten. Außerdem war Ludi, wie Ludwig Peil genannt wird, ein guter Reiter. Als Jugendlicher hatte er sich dem Reitsport verschrieben. „Mit dem Reit-und Fahrverein Ebsdorfergrund habe ich an Turnieren teilgenommen, die weit über die Kreisgrenze hinausgingen. Mit 16 Jahren war ich in der Siegermannschaft des Kreisreitervereins Marburg, die Landessieger in der Vielseitigkeitsprüfung Jagdspringen, Dressur und Geländeritt geworden ist,“ erzählt Ludi, während Mariechen ergänzend hinzufügt: „...und ich habe mir immer die Zeitungsartikel ausgeschnitten“. „So richtig gefunkt hätte es dann bei einer Radtour zum 1.Mai,“ erzählen sie im Rückblick. Die Jubilare stammen beide aus einem landwirtschaftlich geprägten Elternhaus und so war der weitere Lebensweg schon fast vorgezeichnet.
Beide waren auch während der Ehezeit in der Landwirtschaft tätig. Zum Zeitpunkt der Hochzeit, 1959, konnten sie den gemeinsam mit Maries Vater nach den modernsten Gesichtspunkten eines landwirtschaftlichen Betriebes gebauten Aussiedlerhof am Ortsrand Wermertshausens beziehen.
Viele bauwillige Landwirte seien damals gekommen, um sich Anregungen für ihre Bauvorhaben zu holen, erzählen sie. Ludi war zunächst nebenberuflich und später hauptberuflich als Kraftfahrer tätig, während seine Marie im elterlichen Betrieb mitarbeitete. So ganz nebenbei trug sie auch noch die Post im Ort aus, half dem Vater bei der Büroarbeit und hatte im Haushalt alle Hände voll zu tun. Der Vater war damals Bürgermeister, hatte von 1935 bis 1974 die Poststelle geführt und das einzige Telefon im Ort. „Bei uns war immer Leben im Haus“ erzählt Marie, „Amts- und Postgeschäfte wurden meistens in der Küche abgewickelt. Sogar in der Nacht kamen Leute zu uns, wenn der Doktor per Telefon gerufen werden musste.“ Nachdem später die Landwirtschaft nur noch im Nebenerwerb geleistet wurde, hatten die Eheleute endlich Zeit ihren Hobbys nachzugehen. Der gepflegte Garten zeugt von der Liebe zur Gartenarbeit und jedes Jahr wurde mindestens einmal in Urlaub gefahren. Gerne kümmern sie sich um ihre Enkel und mittags steht für diese immer Essen bereit nach der Schule. Zwischendurch sind sie dann noch mit der 250er Kawasaki unterwegs, um Freunde und Bekannte in der näheren Umgebung zu besuchen. Mariechen singt seit 30 Jahren im Kirchenchor und ist seit 40 Jahren im Landfrauenverein Heskem aktiv tätig. Bei dem Frauenstammtisch „Oberwaldhasen“ ist sie Mitgründerin. Zwei Kinder, vier Enkel, Freunde, Verwandte und Bekannte kamen am Sonntag in das Bürgerhaus nach Wermertshausen, um mit den Jubilaren zu feiern. Nach einer kleinen Andacht erwies der Kirchenchor Winnen / Wermertshausen den Jubilaren mit ein paar Liedvorträgen die Ehre. Zum Programm zwischen Kaffetrinken und Abendessen trugen der Gymnastikverein, die Oberwaldhasen, die Landfrauen und einige Nachbarn bei. Die Tanzgruppe der Hessischen Volkskunstgilde zeigte den Festgästen Ausschnitte aus dem neuen USA-Programm der Gruppe. Die Tänzer und Tänzerinnen fliegen in der Woche vom 14. bis 21. Sept. zur Steupenparade nach New York. Beim Zwischenstop in Washington D.C. ist ein Auftritt in der Weltbank vorgesehen. Höhepunkt der Beiträge war sicherlich die von Tochter Rita Reinhardt erstellte Powerpointpräsentation, die das fünfzig Jahre währende Eheleben der Jubilare eindrucksvoll dokumentierte.

Text und Foto. Bernhard Hermann