Fröhliche Weihnachten. Wenn Teller erzählen könnten.
Die Abbildungen und Inschrift befinden sich auf einem uralten nostalgischen Weihnachtsteller, der einmal meiner Großmutter gehörte. Inzwischen hat er vier Generationen unbeschadet überdauert. Er war immer der Plätzchenteller zur Weihnachtszeit. Könnte er reden, so würden wir erfahren, an wie vielen unterschiedlichen Gebäcksorten er bereits geschnuppert hat - Herr Bahlsen würde vor Neid erblassen. Er würde uns erzählen wie schnell er leergegessen war und nachgefüllt werden musste und welche der vielen Verwandten sich beim Naschen besonders hervortaten.
Nun, just am heutigen Tag feiert meine Großmutter ihren 112ten Geburtstag, aus biologischen Gründen leider an einem anderen Ort. - Kinder, wie die Zeit vergeht! Der Weihnachtsteller wurde immer am 23. Dezember erstmals aus dem Schrank geholt und gefüllt. Abends kamen dann die Gäste, teilweise noch mit Pferdekutschen und in Tracht. Gegen Mitternacht gab es Kaffee und Kuchen und mitten drin der Weihnachtsteller.
Wir Kinder hatten uns auf Omas Geburtstag genauso gefreut wie auf Heiligabend, denn wir durften aufbleiben bis der letzte Gast gegangen war. Weihnachten begann für uns eben einen Tag früher.
Bürgerreporter:in:Karl-Heinz Töpfer aus Marburg |
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