Fäkalsprache macht sich in der Werbung breit.

Ein bekannter Baumarkbetreiber fällt seit Wochen durch einen Slogan in seinen Werbebeilagen auf, dessen Vokabular unterhalb der Gürtellinie zusammengesucht wurde. Unwillkürlich drängt sich die Frage auf, ob den Werbe-Managern dieses Unternehmens auf der Suche nach einem “geilen Werbespruch“ nicht mehr als dieser Geistesblitz eingefallen ist.

Möglicherweise glauben die Werbestrategen auch herausgefunden zu haben, dass Baumarktkunden nur über einen reduzierten Wortschatz verfügen und man sich mit ihnen am wirkungsvollsten mit ein paar Brocken aus der Fäkalsprache verständigen kann. Und was um alles in der Welt sind Knallerpreise? Falls mit den Knallern die menschlichen Spontangeräusche aus einer bestimmten Körperöffnung gemeint sein sollen, könnte man leicht auf eine eher anrüchige Preisgestaltung in den Werbeheften schließen.

Auf jeden Fall wird es vielen Heimwerkern unheimlich stinken, von den Machern dieses Baumarktes ein derart primitives Niveau unterstellt zu bekommen. Auf diese Angebote kann der mündige Verbraucher gut und gern verzichten – er ist nämlich nicht blöd!

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31 Kommentare

Der Handel umwirbt mit der Fäkalsprache die Generation der Erwachsenen, die jetzt den Baumarkt wegen Heirat und der damit verbundenen Wohnungsbeschaffung entdeckt.
Unsere Jugendlichen sind sprachlich inzwischen schon weiter. Diese Gruppe hat zwischenzeitlich gleich mal eine eigene Sprache entwickelt. Hier ein paar Beispiele:
Schnitzelhusten = Schweinegrippe,
Nippelwetter = nass-kaltes Wetter,
Klappkaribik = Sonnenbank,
Arschfax =Unterhosenetikett,
flateradlabern = quasseln
und
Abwrackprämie = Rente.
Wir sollten uns also nicht wundern, wenn in ein paar Jahren diese Generation zur Zielgruppe der Werbung geworden ist, dann deren Deutsch auch in der Werbung zu hören oder lesen ist.

Da werden wir noch viel zu lachen kriegen, wenn die Generation Doof an die Kettensägen drängt: Jappadajajippijippijeeeh!!!

Wer sich so für die Pflege unserer Sprachen einsetzt, wie Du, Karl-Heinz, verdient einen Orden.
Die Sprache ist ja immer gewissen Wandlungen unterworfen. Aber die Deutschen neigen - mal ganz abgesehen von der Fäkalsprache - scheinbar besonders dazu, dieser Wandlung freien Lauf zu lassen. Es müssen wohl Minderwertigkeitskkomplexe sein, die uns veranlassen, Worte aus den Sprachen der Mächtigeren oder der Sieger zu übernehmen. - Im Mittelalter wurden die Namen lateinisiert und die Priester meinten, sie würden mehr Eindruck machen, wenn sie mit ihren Schäfchen lateinisch sprechen, auch wenn die wahrscheinlich kaum etwas davon verstanden haben. - Z.Zt. Napoleons und auch schon früher, haben wir den Franzosen nachgeäfft und Teile von deren Sprache übernommen. Und jetzt werden wir mit "Denglisch" (!) überflutet, dass man nicht glauben kann, dass man sich in Deutschland befindet. Viele Minderwertigkeitsgeschädigte glauben, sie würden in ihrem Ansehen bei ihren Mitbürgern aufsteigen, wenn sie möglichst viele englische Worte um sich werfen; auch wenn dafür nicht die geringste sachliche Notwendigkeit besteht.
Bei mir zeigt das keine Wirkung, eher Mitleid.
Und wer gar nichts, da oben vorzuweisen und bei dem ein Gehirnschlag ein Schlag in`s Leer ist, der macht mit der Fäkalsprache auf sich aufmerksam. Dass uns im Alltag bei entsprechendem Ärger ein solcher Ausdruck gelegentlich über die Lippen geht, ist zwar auch unschön, sollte aber kein Grund zur Aufregung sein.
Wenn man aber Fäkalsprache in das offizielle Schriftdeutsch übernimmt, geht das zu weit.
Wir sollten - da wo es möglich ist - solche Werbung pp. boykottieren, was leider in größerem Umfang nicht immer möglich ist. Aber das würde gegebenen-falls Wirkung zeigen.

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