Die Wunschzettel unserer Politiker

In den vergangenen Tagen konnte man unsere neue Bundesregierung in der Presse meist mit Sektgläsern und in entsprechender Feierlaune sehen. Fast konnte man meinen, sie haben – wie böse Zungen behaupten – die große Koalition schöngetrunken. Inzwischen ist die Bundesregierung vereidigt, der Regierungsalltag, das Regieren kann endlich wieder beginnen, so kann man lesen. Das ist natürlich alles völliger Mumpitz.

So kurz vor der Weihnachtspause haben die Damen und Herren Minister wichtigeres zu tun. Sie sind nämlich viel zu beschäftigt, ihre Wunschzettel zu schreiben. Nützliche Dinge liegen dieses Jahr voll im Trend. Sigmar Gabriel wünscht sich zum Beispiel ein Fahrrad mit Elektro-Hilfsmotor und Anschluss an das öffentliche Ökostromnetz sowie einen Radarwarner für seinen Dienstwagen. Ursula von der Leyen studiert zwar bereits eifrig alte Landser-Hefte, die sie im Internet ersteigert hat, sie wünscht sich aber unbedingt noch eine Originalausgabe der Schriften von Clausewitz. Wolfgang Schäuble möchte einen neuen Taschenrechner mit noch mehr Nullen hinterm Komma und einen Englischkurs besuchen. Hans-Peter Friedrichs wünscht sich eine Woche Urlaub auf dem Bauernhof.

Bescherung ist dann demnächst im Kanzleramt. Frau Merkel wird wie immer den Wattebart vom Vorjahr tragen.