Aida-Boss übernimmt das Ruder bei der Costa-Reederei
Die italienische Kreuzfahrt-Reederei Costa, die am 13. Januar vor der toskanischen Insel Giglio ihr Flaggschiff verlor, verlor gestern auch ihren Vorstandschef. Der Italiener Pier Luigi Foschi wird gegen den Deutschen Michael Thamm ausgewechselt.
Kein geringerer als der noch amtierende Aida-Chef soll nun das angeschlagene und skandalgebeutelte Unternehmen, das seither an Umsatz- und Gewinnschwund leidet, wieder auf Kurs bringen. Am Deutschen Wesen soll die Kreuzschifffahrt wieder genesen. Und so hofft man, dass er in der Lage sein wird, den Schiffsreisenden die Angst vor den Gefahren der christlichen Seefahrt auszureden, um die leeren Kajüten rasch wieder mit Passagieren zu füllen.
Wahrlich eine nicht leichte Aufgabe, denn das Schiff fuhr von Anfang an unter einem ungünstigen Stern. Da es der Taufpatin, dem tschechischen Top-Model Eva Herzigová nicht gelang, die Champagner-Flasche an der Bordwand zerplatzen zu lassen, sollen die anwesenden Seeleute entsetzt gewesen sein, weil dies allgemein als schlechtes Vorzeichen gilt.
Eine erste vertrauensbildende Maßnahme könnte zum Beispiel sein, die Schiffe der Costa-Flotte mit Galionsfiguren auszurüsten. Nach altem seemännischen Aberglauben soll die Galionsfigur nämlich den Kurs des Schiffes im Auge behalten und es vor Unglück bewahren. Für die Musikdampfer der Costa-Reederei, die ja auf allen Weltmeeren zu Hause sind, wäre der singende Dschungelkönig Costa Cordalis geradezu prädestiniert für diese Aufgabe.
Vor allem aber muss Michael Thamm dem Führungspersonal klarmachen, dass auch ein italienischer Kapitän das Schiff als Letzter verlässt und nicht - wie bei der Concordia geschehen - sich als Erster in die Arme von Mutti flüchtet.
Bürgerreporter:in:Karl-Heinz Töpfer aus Marburg |
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