Neue Gehölze im Alten Botanischen Garten in Marburg

Neue Bäume im Alten Botanischen Garten in Marburg, begrüsst von zahlreichen Frühlingsblumen.
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  • Neue Bäume im Alten Botanischen Garten in Marburg, begrüsst von zahlreichen Frühlingsblumen.
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Seit dem 19. April 2010 ersetzen 4 junge Bäume und 2 Sträucher ausgefallene Gehölze im Alten Botanischen Garten. Diese wurden an die historischen Stellen gepflanzt wie im Parkpflegewerk vorgegeben. Dank einer grosszügigen Spende des Kreisverbandes Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) und einem grosszügigen Rabatt der Baumschule L. v. Ehren aus Hamburg konnten folgende Hochstämme bzw. Solitäre im 200 Jahre alten Gartendenkmal von den Garten-Mitarbeitern gepflanzt werden:

1) Der Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa) aus der Familie der Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae), er stammt aus China. Man nennt ihn auch Kaiserbaum, weil er der Lieblingsbaum von Kaiser Franz Joseph war. Dieser war 1848-1916 Kaiser von Österreich sowie König von Ungarn von 1867-1916.
Der Blauglockenbaum wächst bis zu 15 m hoch und bekommt eine breite lichte Krone. Es ist ein sommergrüner, laubabwerfender Baum mit geradem Stamm, dicken Ästen und glatt-grauer Rinde. In Bezug auf den Boden ist er anspruchslos, bevorzugt nicht zu arme, mäßig trockene Böden. Er hat violett, innen gelb gestreifte duftende bis 5 cm lange Blüten und zählt zu den schönsten Blütenbäumen.
Ein warmer, windgeschützter Standort in sonniger Lage ist wichtig für den Blauglockenbaum. Er steht in der Nähe der pharmazeutischen Biologie.
Aus den grünen Fruchtkapseln wird in China ein Arzneimittel gegen Bluthochdruck gewonnen.

2) Die Mehlbeere (Sorbus aria) trägt im Herbst eirundliche orange bis rote mehlige Früchte. Der 6 bis 12 Meter hohe Baum kommt ursprünglich in Kleinasien, dem Kaukasus, Nordafrika und Europa vor und gehört zu den Rosengewächsen. Bis zu 200 Jahre alt kann er werden. Seine Früchte wurden früher als Mehlersatz beim Brotbacken verwendet. Durch die behaarten Blattunterseiten filtert er den gesundheitsschädlichen Staub aus der Luft.

3) Der Zierapfel (Malus purpurea) aus der Familie der Rosengewächse wird bis 8 m hoch und fällt im April/Mai durch seine leuchtend rote Blüte auf. Die etwa kirschgrossen roten Früchte schmücken den Baum oft bis spät in den Herbst. Er ist eine gute Bienenweide. Er gehört zur Gattung der Kernobstgewächse, die in Europa, Asien und Nordamerika vorkommt.

4) Die Colorado- oder auch Silber-/Grautanne (Abies= Tanne, concolor= gleichfarbig) kommt in den USA von Oregon bis nach Kalifornien vor. Dort kann Sie bis zu 40 m hoch und 500 Jahre alt werden. Auch bei uns ist sie raschwüchsig und verträgt Trockenheit und Frost bis minus 39 Grad. Aufgrund dieser Robustheit gilt der immergrüne Baum als eine der besten Stadttannen. Er kann über 200 Jahre alt und am Stammfuss über einen Meter Durchmesser erreichen. Eichhörnchen vergraben gern ganze Zapfen als Futtervorrat. Der „Neubürger“ steht in der Nähe der Behringtreppe.

5) Der Schneeflockenstrauch (Chionanthus virginicus) aus der Familie der Ölbaumgewächse aus Nordamerika erinnert mit seinen duftenden weißen Blüten an Schneeflocken, die bei uns im Winter 2009/2010 reichlich vom Himmel fielen. Er erreicht Strauch- bis kleine Baumgrösse. Auszüge aus seiner Rinde wurden früher wegen seiner ausschwemmenden- und fiebersenkenden Eigenschaften geschätzt.

6) Die Heimat des Kreuzdorns (Rhamnus catharticus) ist Europa, Sibirien, Mittelasien und Nordwestafrika. Als baumartiger sparriger Strauch wird er bis 6 m hoch und bis 100 Jahre alt. Früher wurde aus den Beeren grüne Farbe für die Maler und ein gelber Farbstoff zum Beizen von Holz gewonnen.
Der Kreuzdorn wurde zum Selbstkostenpreis von der Lahntal-Baumschule in Caldern zur Verfügung gestellt und von dem Marburger Teneriffa-Auswanderer und My-Heimat-Autor Hans-Rudolf König sowie vom Forstsachverständigen Johannes Linn gespendet. Letzterer war auch Initiator der Pflanzaktion.

Neue Bäume im Alten Botanischen Garten in Marburg, begrüsst von zahlreichen Frühlingsblumen.
Prächtige Rhododendronblüte im Alten Botanischen Garten in Marburg mit Blick auf die Elisabethkirchentürme.
Bürgerreporter:in:

Johannes Linn aus Marburg

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