Chillis geernetet
Chillis die ich auf dem Balkon in Blumenkästen gezogen habe sind heute von mir geerntet worden,Sehr,Sehr Scharf......sind sie......
Anbau
Chili selbst anbauen
Wenn man auf ein paar Dinge achtet ist der Anbau von eigenen Chilis, die ja tendenziell eher aus den wärmeren Regionen stammen, gar nicht so schwer wie man am Anfang vermuten möchte.
Zuallererst stellt sich mal ein paar grundsätzliche Fragen beispielsweise über den optimalen Standort, woher man den überhaupt Chilisamen der gewünschten Sorte bekommt. Später geht es dann weiter mit Fragen zur optimalen Pflege und letztendlich der Ernte und was man denn mit den unerwartet vielen Chilis den anstellen kann.
Chilisamen & Aussaat
Um an Chilisamen zu kommen gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Zum einen kann man aus gekauften Chilis oder aus der Ernte des letzten Jahres die Samen entfernen. Vor allem für die heimischen Arten (Gemüsepaprika) habe ich dieses schon mehrfach erfolgreich praktiziert. Auch bei Cayenne die man oft beim Gemüsehändler finden kann ist diese Methode erfolgsversprechend. Asiatische Lebensmittelgeschäfte bieten hier oft noch eine größere Sortenvielfalt.
Eine weitere Methode ist die Bestellmöglichkeit von Chilisamen bei verschieden Händlern. Ich habe z.B. gute Erfahrung mit www.Pepperworld.de gemacht. Auch Rühlemanns bietet hier mittlerweile einiges an. Inzwischen wird man sogar bei Ebay immer häufiger fündig.
Die Aussaat sollte in unseren Breitengraden schon relativ früh erfolgen. Normalerweise fange ich Anfang Januar damit an die Samen auszusähen. Als Erde eignet sich normale Anzuchterde, zu der ich jedoch zusätzlich noch etwas Perlit hinzufüge, damit die Erde etwas lockerer bleibt und dann die Pflänzchen später besser pikiert werden können. Man sollte darauf achten, das die Keimtemperatur bei Chilis relativ hoch ist. Die genaue Temperatur hängt zwar auch noch von der Vorliebe der einzelnen Chilisorte ab ich habe aber gute Erfahrungen mit Temperaturen um 25 Grad Celsius gemacht. Die Keimzeit beträgt in etwa 1-2 Wochen. Nach Bildung zweier Blattpaare können die Pflanzen anschließend in ein größeres Gefäß pikiert werden.
der Standort
Der ideale Standort ist der mit am meisten Sonne, da Chilis nach viel Sonne und Wärme lechzen. D.h Süd-, Südwest- oder Westseite sind ideal, alles andere wirkt sich negativ auf Vegetation oder Ernte aus. Fehlendes Licht kann man, wenigstens partiell, durch Pflanzlampen ersetzen. Leider ist diese Lösung sehr teuer, und eignet sich meiner Meinung nach hauptsächlich für die Anzuchtsphase, da es gerade im Januar und Februar in unseren Breitengraden oft noch an der erforderlichen Lichtmenge mangelt.
Gerade bei jungen Pflanzen sollte man darauf achten diese nicht an zu plötzlich in die pralle Sonne zu stellen, da es sonst leicht passieren kann daß die Blätter Sonnenbrand bekommen.
die Pflege
Man sollte Chilis generell nicht zuviel gießen, da Chilipflanzen keine nassen Füße mögen. Ansonsten kann es passieren das die Wurzeln anfangen zu faulen – das war es dann mit der eigenen Chilifabrik.
Die Temperatur sollte, wenn die Chilis draußen stehen auch Nachts nicht mehr unter 5 Grad Celsius sinken. Falls es noch kälter ist die Pflanzen lieber nachts reinholen. Die Chilisorte Rocoto macht hier eine Ausnahme, denn sie ist die einzige Chilisorte die angeblich auch leichten Frost verträgt.
Es ist ratsam Chilis sparsam zu düngen, da bei zuviel Düngung die Wurzeln verbrennen. Es sollte ausreichen wenn man einen Langzeitdünger schon beim pikieren der Setzlinge unter die Erde mischt. Wenn sie dann, nach ca. 2 Monaten, zu blühen anfangen kann man noch mit einem Phosphor- bzw. Kalidünger nachhelfen. Phosphor regt die Blütenbildung an. Kali wiederum sorgt für stabile und gesunde Pflanzen.
die Ernte
Aufgrund der langen Reifezeit (>70 Tage) fängt die Ernte erst relativ spät im Jahr(August/September) an, kann aber bis in den November andauern. Manche Chilis kann man bereits im grünen Zustand (Jalapeño) ernten, bei anderen lohnt es sich, aufgrund des besseren Aromas, zu warten bis die Chilis rot sind. Der Ernteertrag kann durch frühzeitige Ernte erhöht werden. Falls man die gerade rot werdenden Früchte erntet, produziert die Pflanze weiter Blüten und dadurch auch Früchte.
Verwendungsmöglichkeiten
Natürlich essen! Aber gerade dieses fällt einen bei den schärferen Sorten (z.B Habanero) nicht gerade leicht. Man kann dann natürlich Salsas, Chilisoßen oder auch einfach ein Chili con Carne zubereiten. Ideen bekommt man eventuell auch auf meiner Rezeptseite.
Einige Chilisorten (z.B. Chiltepin, Cayenne) eignen sich auch hervorragend zum trocknen, andere wie z.B (Habanero, Jalapeño, Serano, Rocoto) eignen sich hierfür, aufgrund ihrer Dickfleischigkeit, nicht ganz so gut und sollten dann doch besser eingefroren werden. Man kann die dickfleischigen Sorten natürlich auch im Backofen oder einem speziellen Dörrgerät trocknen. Gerade mit letzterem habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht – außerdem eignet es sich auch gut zum trocknen von Obst und Gemüse.
http://chilifan.de/wordpress/?page_id=44
Bürgerreporter:in:Rainer Rösch aus Marburg |
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