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Stärkt eine höhere Wahlbeteiligung die in Berlin regierenden Parteien? Wahlverweigerer geben sich als Protestwähler zu erkennen.

Wie oft mussten wir Wahlvolk am Abend eines Wahltags die Ausreden hören von den führenden Vertretern der Parteien, die Stimmenanteile verloren hatten: die geringere Wahlbeteiligung sei Schuld an ihrem schlechten Abschneiden!

Noch vor einer Woche nach den Wahlergebnissen der Kommunalwahl in Hessen, aber vor allem bei den Wahlergebnissen der Wahlen davor, hieß es von unseren klugen Parteienvertretern: „Wenn unsere Wähler, die uns eigentlich unterstützen, nur zur Wahl gegangen wären, dann hätten wir ein deutlich besseres Ergebnis erzielt! Die Protestparteien hätten deutlich weniger Stimmen bekommen!“ Und in der Presse wurde dies fleißig abgedruckt.

Entweder: Diese Parteienvertreter haben geglaubt, was sie in die Mikrofone geredet haben (= die vielen Nichtwähler, das sind eigentlich unsere Wähler, nur sie gehen nicht zur Wahl). Dann sind sie einfach zu dumm, um die Wirklichkeit zu erkennen. Offensichtlich sitzen sie abgehoben in ihren Parlamenten und bekommen vom Volk, von der Volksmeinung kaum etwas mit.

Oder: Diese Parteienvertreter haben gewusst, dass ihre Aussagen zum Stimmverhalten der Wähler, die nicht zur Wahlurne gegangen sind, nicht stimmt. Dann haben sie uns Lügen erzählt.

Die drei Landtagswahlen vom 13. März 2016 haben gezeigt, dass die bisher oft zu vermeldende geringe Wahlbeteiligung Ausdruck eines Protestes war. Es hat sich nunmehr gezeigt, dass Protestwähler zurück in die Wahlkabinen kommen können, wenn ein Angebot vorhanden ist, selbst in Form einer AfD.

Und die Politiker, die am Wahlabend jeweils das schlechte Wahlergebnis ihrer Partei auf die „leider zu Hause gebliebenen Wähler“ (= zu kalt, zuviel Regen, zu warm usw.) schieben wollen, sind endgültig als Lügenpolitiker entlarvt.

Die bisher fast immer deutlich nach unten gegangenen Wahlbeteiligungen hatten etwas damit zu tun, weil die Wahlberechtigen nicht mehr einverstanden waren, was in Berlin (in Wiesbaden, in Marburg) so von den abgehobenen Parlamentariern beschlossen worden ist.

Aber es gab keine Möglichkeit, den Protest gegen die falschen (oft einsamen) Entscheidungen der Politiker per Wahlzettel auszudrücken. Das im Vorjahr entstandene September-Debakel, als alle Parteien sich hinter die absurde Entscheidung von Frau Merkel stellten, hatte kein Ventil.

Ob das Wählen von AfD das richtige Ventil ist, wird sich zeigen. Es hat sich erst einmal gezeigt, dass die anderen Parteien versagt haben. Versagt haben diejenigen, die ohne Konzept eine Lawine losgetreten haben, ohne sich vorher Gedanken zu machen, was mit der Lawine geschehen kann, wenn sie zu Tale rollt.

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11 Kommentare

Das Schlimmste an der Kommunalwahl in Marburg mit ihren Ergebnissen ist das Abschneiden der "linkspopulistischen" Linken.

Zum Glück konnte man am Wahlabend aber sehen, dass dies ein Marburger Problem ist (unter Einschluss von Linksradikalen wie Antifa). Weder in BW noch in RhPf haben die Linken etwas erreicht - und in Sachsen-Anhalt sind sie zurechtgestutzt worden.

Und wenn ein Kommunist von "offenen Grenzen" und "Willkommenskultur" redet, dann ist das Falschheit pur.

Was haben die Leute der heutigen "Linken" (ist offiziell Nachfolgepartei der SED) getan, als sie in der DDR an der Macht waren?

= gegen Flüchtlinge Todesstreifen angelegt - und wenn doch jemand aus Verzweiflung die Flucht versucht hat, den Flüchtlingen in den Rücken geschossen (und die Todesschützen von SED-Parteileuten belobigt und mit Abschussprämien ausgestattet).

Wahrheiten müssen gesagt werden.

> "Mein Vorschlag danach war: Jedes Jahr (möglichst schon ab 2011) die Zahl von 200.000 Flüchtlingen DIREKT (per Schiff usw.) aus den Lagern nach Deutschland zu holen. Damit wäre unser moralischer Anspruch ("Gutmenschentum") erfüllt worden und die AfD verhindert. Die AfD wäre bei 5 % geblieben."

Das wäre den Flüchtlingen nicht gerecht geworden. Die wollen in Frieden leben, und zwar am Liebsten in ihrer angestammten Heimat.
Also Frieden schaffen in Syrien und Irak, gemeinsam die Terroristen des IS bekämpfen und derweil in den Flüchtlingscamps menschenwürdige Zustände schaffen. Dafür waren der UN aus aller Welt Milliarden zugesagt worden. Diese Zusagen wurden nicht eingehalten, das hat die humanitäre Situation so verschärft das die Menschen gezwungen waren weiterzuziehen.

Ob das die AfD verhindert hätte möchte ich bezweifeln. Die Flüchtlinge sind doch nur ein Ventil. Die Menschen hierzulande sind unzufrieden, und viele haben auch guten Grund dazu. Das zeigt sich doch schon seit vielen Jahren in der wachsenden Wahlenthaltung. Die Menschen fühlen sich und ihre Interessen von der Politik nicht mehr vertreten. Wenn es den Flüchtlingszustrom nicht gegeben hätte dann hätten die Menschen ein anderes Ventil gefunden.

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