Manipulation mit Vorsatz? - Manipulation mit Vorsatz!
"Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen."
Jens Berger setzt sich in seinem Artikel "Das Corona-Prognosedesaster – Manipulation mit Vorsatz?" auf den NachDenkSeiten mit dem Unterschied zwischen den düsteren Prognosen und dem tatsächlichen Verlauf der Causa Corona in Deutschland auseinander. Berger schreibt: "100.000 Neuinfektionen pro Tag, eine Inzidenz von 2.000 und die Triage auf den vollkommen überfüllten Intensivstationen – so sollte es im Mai in Corona-Deutschland aussehen, wenn die Prognosen aus den Monaten März und April eingetreten wären; Prognosen von medial präsenten Virologen wie Christian Drosten, Regierungsberatern der TU Berlin, dem Verband der Intensivmediziner und der Regierungsbehörde RKI. Es kam bekanntlich anders."
Für mich ist das Fragezeichen in der Überschrift "Das Corona-Prognosedesaster – Manipulation mit Vorsatz?" völlig überflüssig. Wer den Regierungskurs und die Berichterstattung in der Causa Corona von Anfang an aufmerksam verfolgte, dem bleibt eigentlich nur eine logische Antwort: Manipulation mit Vorsatz!
Hier die Argumente für meine Aussage, die ich in einem Leserbrief an die NachDenkseiten wie folgt formulierte:
Leserbrief
Sehr geehrter Herr Berger,
Sie versehen die Überschrift Ihres Artikels mit einem Fragezeichen. Sie sollten das Fragezeichen durch ein Ausrufezeichen ersetzen.
Seitdem RKI und Bundesregierung im März 2020 ihre Einschätzung der Causa Corona von „mäßig gefährlich“ auf „größte Krise seit dem zweiten Weltkrieg“ änderten, ohne auch nur mit einem Wort zu erwähnen, welche Daten und Fakten diesen Sinneswandel hervorriefen, fahren die beiden Institutionen eine Desinformationskampagne der übelsten Art.
Es sprengt den Rahmen eines Leserbriefes, dies im Detail aufzuzeigen. Auf den NachDenkSeiten und vielen weiteren Portalen wie „Multipolar“, „Norbert Häring“, „KenFM“, „RubIkon“, "Rationalgalerie" usw.usw. ist Material in Hülle und Fülle zu diesem Thema zu finden. Beispielhaft der Artikel „Covid-19: Ärztlicher Rat unerwünscht“ von der Fachärztin für Pharmakologie und Toxikologie Dr. med. Karla Lehmann auf dem Portal achgut.com.
Ich beschränke mich auf einen zentralen Begriff in den Verlautbarung von RKI und Bundesregierung die „Inzidenz“.
Wikipedia schreibt: „In der Epidemiologie und medizinischen Statistik bezeichnet Inzidenz die relative Häufigkeit von Ereignissen – insbesondere von neu auftretenden Krankheitsfällen – in einer Population oder Personengruppe innerhalb einer bestimmten Zeitspanne“.
Das heißt, wenn ich die „Inzidenz“ von Covid-19 für die Bundesrepublik oder einen Landkreis ermitteln und kommunizieren will, muss ich genau wissen, wie viele Menschen in der Bundesrepublik oder in einem Landkreis an Covid-19 erkrankt sind und wie sich die Zahl der Erkrankungen in der Zeit verändert.
Genau dies leistet die Teststrategie von RKI und Bundesregierung nicht. Selbst wenn jeder positive PCR-Test eine Erkrankung mit Covid-19 anzeigt, was er nicht tut, ist es unmöglich mit der derzeitigen Teststrategie eine „Inzidenz“ zu ermitteln. Einfach deshalb, weil mit der eingesetzten Teststrategie jeden Tag willkürlich Personen getestet werden. Eine systematische Beobachtung der Gesamtbevölkerung oder einer repräsentativen Gruppe findet nicht statt. Die Dunkelziffer an Erkrankungen kann durch die Einführung der Schnellteste nicht einmal mehr abgeschätzt werden.
Niemand in der Bundesrepublik Deutschland weiß, wie viele Menschen an Covid-19 tatsächlich erkrankt sind. Weder das RKI noch sonstwer. Und somit kann keine Veränderung der Erkrankungszahlen festgestellt und damit auch keine „Inzidenz“ abgeleitet werden.
Prof. Dr. Matthias Schrappe, langjähriger Vizechef im Sachverständigenrat des Bundesgesundheitsministeriums, warnte bereits im Oktober vergangenen Jahres in einer Stellungnahme vor dem Gesundheitsausschusses des Deutschen Bundestages:
„Die derzeitig verwendeten Testverfahren lassen keine sinnvolle Aussage zur Infektiosität zu und können daher daraus abgeleitete Maßnahmen nicht begründen.“
Später ergänzte Schrappe gemeinsam mit einem halben Dutzend Professoren in einem gemeinsamen Thesenpapier (Hier nachlesen; zur Inzidenz ab Seite 15:oder auch hier)
„Der Begriff der Inzidenz wird in der Berichterstattung falsch verwendet. Bei den Häufigkeitsangaben des RKI handelt es sich um unsystematisch gewonnene, anlassbezogene Prävalenzwerte, die über 7 Tage hinweg addiert werden (…). Der durch den Begriff 'Inzidenz' bzw. '7-Tages-Inzidenz' geweckte Eindruck, man wisse über den Stand der Epidemie und die tatsächlich in einem Zeitraum auftretenden Neuerkrankungen Bescheid, täuscht und untergräbt die Glaubwürdigkeit des politischen Handelns.“
Es ist für mich unvorstellbar, dass die Mitarbeiter und Berater im RKI und in der Bundesregierung diesen Sachverhalt nicht kennen. Und trotzdem arbeiten sie mit dem Begriff "Inzidenz" weiter und weiter und weiter. Daher bleibt nur eine logische Folgerung:
Sie sind zu bedauern: Scheuklappen und auch noch ein Brett vor dem Kopf.
Mein Tipp: Betätigen Sie sich dort, wo sie damit nicht anecken. Aber lassen Sie mich in Ruhe. Herzlichen Dank im Voraus.