Inzidenz: Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker ...
Leserbrief in der Lokalzeitung Oberhessische Presse (OP)
Die „Inzidenz“ als Maß aller Dinge ist in der Art und Weise, wie sie derzeit bei Covid-19 gemessen wird, völlig ungeeignet, politische Maßnahmen zu begründen.
DocCheck-Flexikon definiert: „Die Inzidenz ist ein Ausdruck aus der medizinischen Statistik, der die Häufigkeit von Neuerkrankungen beschreibt. Unter Inzidenz versteht man die Anzahl neu aufgetretener Krankheitsfälle innerhalb einer definierten Population in einem oder bezogen auf einen bestimmten Zeitraum.“
Wer eine naturwissenschaftliche Grundausbildung hat, weiß, was diese Definition bedeutet.
Es muss eine „Neuerkrankung“ vorliegen. Es muss eine exakt definierte „Population“ geben, die beobachtet wird und von der für jeden Tag X(1), X(2), X(3). . .X(n) bekannt ist, wie viele Menschen gesund sind und wie viele an der Krankheit leiden. Inwieweit ein positiver PCR-Test auf SARS-CoV-2 zwingend eine „Neuerkrankung“ anzeigt, lasse ich mal völlig offen.
Fakt ist jedenfalls, dass die positiven PCR-Tests mehr oder weniger wahllos aus der Gesamtbevölkerung herausgefischt werden. Weder das Robert Koch-Institut (RKI) noch sonst wer weiß, wie viele Menschen in der Bundesrepublik Deutschland an Covid-19 tatsächlich erkrankt sind.
Prof. Dr. Matthias Schrappe, langjähriger Vizechef im Sachverständigenrat des Bundesgesundheitsministeriums, warnte bereits im Oktober vergangenen Jahres in einer Stellungnahme vor dem Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages: „Die derzeitig verwendeten Testverfahren lassen keine sinnvolle Aussage zur Infektiosität zu und können daher daraus abgeleitete Maßnahmen nicht begründen.“
Später ergänzte Schrappe gemeinsam mit einem halben Dutzend Professoren in einem gemeinsamen Thesenpapier:
„Der Begriff der Inzidenz wird in der Berichterstattung falsch verwendet. Bei den Häufigkeitsangaben des RKI handelt es sich um unsystematisch gewonnene, anlassbezogene Prävalenzwerte, die über sieben Tage hinweg addiert werden (…). Der durch den Begriff ‚Inzidenz’ beziehungsweise ‚7-Tage-Inzidenz’ geweckte Eindruck, man wisse über den Stand der Epidemie und die tatsächlich in einem Zeitraum auftretenden Neuerkrankungen Bescheid, täuscht und untergräbt die Glaubwürdigkeit des politischen Handelns.“
So isses, kann ich da nur sagen.
Warum diese Sachverhalte in Marburg, das ja keine Universität hat, sondern eine Universität ist, nicht zur Kenntnis genommen werden, dazu fragen Sie mal Ihren Arzt oder Apotheker oder ihre Informationsquellen.
Bürgerreporter:in:Hajo Zeller aus Marburg |
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