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Hessisches Jägercorps war sogar in Amerika gefürchtet

30.01.2021

Hochfürstlich Hessisches Jägercorps war sogar in Amerika gefürchtet

Eine alte Gedenkpostkarte, aus der Zeit der vorletzten Jahrhundertwende, des Marburger Verlags Walter Küpper mit dem Text "Hochfürstliches Hessisches Jägercorps (Amerika 1780)"  unter der gezeichneten Abbildung auf der Vorderseite veranlasste ich zu einigen Recherchen.

Nachfolgend ein kleiner Auszug:

Die Geschichte Marburgs als Garnison läßt sich bis ins Mittelalter
zurückführen.

Die Anfänge der hessischen Jägertruppe gehen nach der überlieferung bis in den 30jährigen Krieg zurück. Um 1630 sind danach drei mit Büchsen bewäffnete Kompanien aus dem Försterstand des Landes aufgestellt worden.

Zum Jahr 1688 hören wir wieder etwas von einer Jägertruppe. Damals wurden, unter dem Befehl yon 0berförstern, zwei Jägerkompanien, davon eine zu Fuß und eine beritten, aufgestellt, die am Krieg gegen Ludwig XIV. teilnahmen.

Die Geschichte der Jäger als eine ständigen, auch in Friedenszeiten bestehenden Truppe beginnt jedoch erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Für den amerikanischen Krieg wurden zwei neue Kompanien gebildet und 1777 durch drei Kompanien Fußjäger und einer Kompanie zu Pferd vermehrt. Zu den Rekruten traten nunmehr auch im Ausland Angeworbene. Diese fünf Kompanien bildeten zusammen das im amerikanischen Krieg so berühmt gewordene Feldjägerkorps von 1050 Mann, das bis 1784 in Amerika verblieb. Durch einen besonderen Subsidienvertrag hatte sich Hessen-Kassel verpflichtet, auch seine Jägertruppe England für diesen Krieg zur Verfügung zu stellen. Hier bewährten sich die Jäger in verschiedenen Gefechten, namentlich als Anerkennunq fiir die hessische Tapferkeit, den Namen "Fort Knyphausen" erhielt. Der rühmende Tagesbefehl des englischen 0berbefehlshabers, General Hower vom 4. September 1777, anläßlich des Gefechtes bei Crutches-Mühle gibt ebenfalls Zeugnis von der hohen Kampfkraft und Tapferkeit des Jägerkorps. Wegen ihrer gewandten Gefechtsführung und aufgrund ihres sicheren Schießens wären die Jäger bei den Amerikanern außerordentlich gefürchtet.

Nach der Rückkehr des Feldjägerkorps 1784 erhielten die 0berjäger offene, silberne, mit grüner Seide durchflochtene Portäpäes, die später im kurhessischen Jägerbataillon beibehalten wurden.

Durch Befehl vom 23. Dezember 1813 wurde die Bildung des "gelernten Jägerbataillons"
angeordnet und in Kassel unter Befehl des Majors Boedicker aufgestellt.

Trotz der großen politischen Veränderungen (Abdankung des Kurfürsten, Einverleibung Kurhessens in Preußen) wurde die Tradition der Hessischen Jäger auch innerhalb der preußischen Armee weitergeführt; denn durch Kabinettsorder vom 27. Septemer 1866 wurde das Preußisches (bzw. Kurhessische ) JägerbatailIon Nr. 11 errichtet; auch bekannt als Königlich Preußisches Kurhessisches Jäger-Bataillon Nr. 11.

PS
Kann mir jemand die Texte auf der abbildeten Ansichtskarte entziffern?

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3 Kommentare

Tolle Entdeckung! Das Hessische Jägerbataillon wurde 1631 gegründet: https://www.myheimat.de/marburg/kultur/in-schwerem...

Die armen Kerle wurden an die Engländer verkauft und leider ausgenutzt. Die hessischen Landesherren haben enorm an den Menschen verdient. Die wenigen, die zurück kamen, hatten ihre Auszeichnungen wirklich verdient.

16000 Hessen sind 1776 nach Amerika gezogen, in 8 Jahren Krieg sind weniger als 400 gefallen. Daß so wenige zurück kamen liegt daran, daß sich viele in den USA angesiedelt haben. Allerdings waren die Methoden der "Anwerbung" alles andere als schön wie der Bericht von Johann Gottfried Seume belegt.

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