Es gibt keinen Weg zum Frieden, Frieden ist der Weg.

Die neue, deutschsprachige Ausgabe des internationalen Rundbriefs der Attac-Bewegung "Sand im Getriebe Nr.144" (SIG) ist erschienen. Der Rundbrief „Sand im Getriebe” ist ein Medium für Menschen, die eine Welt jenseits der neoliberalen Globalisierung verwirklichen wollen. Der Rundbrief gibt Texten von Autorinnen und Autoren unterschiedlicher Gesinnung einen gemeinsamen Ort. Die enthaltenen Positionen sind nicht notwendigerweise solche der Attac-Bewegung.

Die Ausgabe 144 steht ganz im Zeichen des Krieges in der Ukraine.. Hier kann die pdf-Version eingesehen und heruntergeladen werden.

Vorwort SIG 144 mit Inhaltsangabe

„Unsere Solidarität und unsere Herzen gehen von hier zu den Menschen in der Ukraine, seien sie ukrainischer Nationalität oder russischer. Dieser Krieg [...] wird ausgetragen auf dem Rücken der Frauen, Kinder und Männer. Der Angriff auf die Ukraine ist unentschuldbar.“(IPPNW-Vorsitzender Dr. Lars Pohlmeier)

„ Gerade wenn man Empathie mit den Opfern hat, sollte man nicht den Verstand ausschalten. Moralisch ist bei unserem Thema, wer und was zur Erhaltung des Friedens beiträgt. Und wenn dennoch Krieg ist, ist moralisch alles, was ihn so schnell wie möglich beendet Das ist die Moral, für die die Opfer – gegenwärtig die Menschen in der Ukraine – das entscheidende Kriterium für Friedenspolitik gerade auch in Kriegszeiten sind.“ Eine Friedensbewegung führt eine Analyse der Kriegsparteien, der geopolitischen Lage und der Vorgeschichte durch (Peter Wahl: Der Ukraine-Krieg und seine geopolitischen Hintergründe).

Ethecon schätzt, „dieser Krieg birgt die Gefahr, dass er zum Weltkrieg ausufert“. Eine Friedensbewegung nennt die Nutznießer des Krieges. Eine Friedensbewegung stellt Forderungen an die Regierung(en): zu allererst einen Waffenstillstand, einen Rückzug der Truppen, Verhandlungen (Norman Paech: Kiew – "Offene Stadt"; Clemens Ronnefeldt: Drei Schlüsselelemente für eine diplomatische Lösung; Gerald Oberansmayr: Ukraine: Ein verhinderbarer Krieg).

Wir dokumentieren mehrere Aufrufe, auch aus Spanien und Frankreich.
Eine Friedensbewegung lehnt alles ab, was zur Eskalation führt: Aufrüstung (Appell: Keine Hochrüstung ins Grundgesetz!), Waffenlieferungen (Jürgen Wagner), neues Wettrüsten der EU (ENAAT und TNI).

Eine Friedensbewegung lehnt Atomwaffen ab (Offener Brief von Friedensnobelpreisträger*innen), fordert die Ratifizierung des Atomwaffenverbotsvertrags, warnt auch vor einem Atomkrieg aus Versehen (Ray Mc-Govern: Soll die Menschheit eine Portion “Freiheits-Fritten” werden?) Eine Friedensbewegung unterstützt Geflüchtete und Deserteure – egal mit welchem Pass.

Eine Friedensbewegung duldet keine Doppelmoral (Ilan Pappe: Die vier Lehren aus der Ukraine).

Eine Friedensbewegung nimmt die Lage in anderen Ländern und Kontinenten wahr (German Foreign Policy: Russlands Überfall und die westlichen Sanktionen führen zu Zunahme von Hunger und Unterernährung weltweit).
Eine Friedensbewegung ist sich „sehr wohl darüber im Klaren, dass Forderungen so lange in der Luft hängen, wie sie nicht von den sozialen Bewegungen, den arbeitenden Klassen und den kritischen Intelligenzschichten in einer international koordinierten Kraftanstrengung erzwungen werden.“(Manifest gegen den Krieg).

Eine Friedensbewegung muss dringend die Frage klären: „Wie kann die Kriegsbereitschaft in der Bevölkerung gesenkt werden?“ (Michael Tellmann), und dafür passende Handlungen überlegen und ausprobieren.

„Attac ist Bestandteil der Antikriegs- und Friedensbewegung, denn eine gerechte Welt ist ohne Frieden nicht möglich.“ (Erklärung von 2002)

Es gibt keinen Weg zum Frieden, Frieden ist der Weg.“ (Gandhi)

Bürgerreporter:in:

Hajo Zeller aus Marburg

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