Tunnellösung für Marburg gefordert
Ein West-Tunnel würde den Durchgangsverkehr durch Ockershausen direkt auf die Südspange leiten

In Marburg soll der Innenstadtverkehr in den nächsten Jahren – möglichst bis 2035 – halbiert werden. Dieses hehre Ziel ist durch freiwilligen Umstieg vom Auto auf das Fahrrad schwerlich zu erreichen. Steigende Anmeldedaten für Neuzulassung von Autos sprechen eine andere Sprache. Einfallsreiche und vernünftige Maßnahmen, die Zustimmung finden, müssen helfen. Verbote – wie etwa Straßensperrungen - rufen Widerstand hervor.

Ein sicherer Weg, in Marburg den Durchgangsverkehr aus dem Westen ganz herauszuhalten, wäre der Bau eines Tunnels zur Südspange unterhalb des ehemaligen Verlaufs der Weinstraße. Der Gesamtverkehr beispielsweise durch Ockershausen oder über den Rotenberg würde halbiert.

Diese Lösung wäre ideal für die An- und Abfahrten zu den Nachfolgefirmen der Behringwerke, ideal für einen großen Teil der derzeit 6.000 Beschäftigen. Den Lieferverkehr inklusive. Den gleichen Vorteil hätten auch die anderen Verkehrsströme vom Westen aus Richtung Caldern (von der B 62 her), aus der oberen Marbach, von Michelbach, Dagobertshausen und Wehrshausen.

Einstiegspunkt für den Tunnel könnte auf der K 80 liegen. Die K 80 verbindet die Straße Marbach-Caldern (L 3092) mit der Kreisstraße Rotenberg-Wehrshausen (K 72). Beginnend in der Senke „Blaue Pfütze“ oder einem Einstieg nahe Sellhof führte der „Westtunnel“ direkt zur Südspange mit allen weiteren Anschlüssen:

• Gisselberger Straße in Richtung Südviertel oder Niederweimar
• Am Krekel mit den dortigen Dienstleistungszentren
• B3 in Richtung Hauptbahnhof oder Gießen
• Cappeler Straße in Richtung Südbahnhof oder Cappel
• Beltershäuser Straße in Richtung Richtsberg, Lahnberge (Klinikum und Uni-Instituten) und Ebsdorfergrund

Derzeit wird der Westverkehr hineingedrängt nach Ockershausen oder in die Schwanallee. Eine Entlastung eng bebauter Gebiete der Innenstadt von Marburg ist überfällig. Dabei führt kein Weg an der Tunnellösung vorbei.

Die Tunnellösung ist darüber hinaus die einzige Möglichkeit, Durchgangsverkehr durch Ockershausen bzw. über den Wilhelmsplatz herauszuhalten. Die von Move35 etwas vage gebrachte Lösung mit Ausweitung des ÖPNV hat in dem West-Bereich von Marburg keine Chance. Ein Busverkehr, der in den Morgen- und Abendstunden tausend bisherige Pkw-Fahrer transportieren soll, ist irrevelant. Ein Busverkehr über Rotenberg oder Hohe Leuchte ist nicht möglich. Die Bedingungen dazu sind nicht vorhanden.

Bürgerreporter:in:

Karl-Heinz Gimbel aus Marburg

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