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Das politische Buch: Freiheit statt Kapitalismus, Sahra Wagenknecht

  • Das schönste Gesicht des Sozialismus
  • hochgeladen von Hajo Zeller

Sahra Wagenknecht hat ein neues Buch geschrieben. „Freiheit statt Kapitalismus“ lautet der Titel, eine Anspielung auf die Bundestagswahl 1976. Mit der Parole „Freiheit statt Sozialismus“ erreichte Helmut Kohl damals zwar fast 49 Prozent der Zweitstimmen, Kanzler einer sozialliberalen Koalition blieb dennoch Helmut Schmidt.

Im Klappentext wird behauptet, Wagenknecht habe „in einer brillanten Analyse ein Zukunftsmodell entworfen, das dort weiterdenke, wo die meisten Marktwirtschaftler stehen blieben. Ebenso wie die Marktwirtschaft sozial werde, wenn man sie vom Kapitalismus befreie, werde der Sozialismus kreativ, wenn man ihn von der Planwirtschaft erlöse.“

Leider wird die vollmundige Ankündigung durch den Text nicht bestätigt. Richtig ist, dass im Text die Unzulänglichkeiten und Fehler in der ökonomischen Entwicklung der Bundesrepublik faktenreich beschrieben werden. In einem gut lesbaren Schreibstil zeichnet Wagenknecht auf, warum das Versprechen Ludwig Erhards in einer sozialen Marktwirtschaft „immer weitere und breitere Schichten unseres Volkes zu Wohlstand zu führen“, durch die Entwicklung des real existierenden Kapitalismus nicht eingelöst werden konnte.

Unter der Überschrift „Unproduktiver Kapitalismus“ beschreibt Wagenknecht penibel die Defizite unseres politischen und ökonomischen Systems, vom „Totentanz der Finanzgiganten“ über den „Mythos der Leistungsgesellschaft“ bis hin zur „Sterbenden Demokratie: Wenn Wirtschaft Politik macht“.

Im zweiten Teil, der dem „Kreativen Sozialismus“ vorbehalten ist, werden zwar konkrete Vorschläge zur Staatsverschuldung, dem Rentensystem, dem Bankensektor und dem Bereich der öffentlichen Daseinsvorsorge unterbreitet, aber eine überzeugende, strahlende oder gar begeisternde Beschreibung einer künftigen sozialistischen Gesellschaft, ist dies bei weitem nicht.

Wer sich darüber informieren will, wie weit Anspruch und Wirklichkeit in der „sozialen Marktwirtschaft“ auseinanderklaffen, der ist mit dem Buch gut bedient. Auch wer unverdächtige Kronzeugen gegen die derzeitige Wirtschafts- und Sozialpolitik sucht, wird fündig. Wer auf „Freiheit durch Sozialismus“ setzt, wird enttäuscht sein.

"Freiheit statt Kapitalismus", Sahra Wagenknecht, Eichborn-Verlag

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