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Am 3. Mai war der Welt Multiple-Sklerose Tag und EU Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit und ohne Behinderung vor der Stadthalle in Marburg

  • links: Moderator Thorsten Büchner, rechts: Bernd Gökeler
  • hochgeladen von CHRISTINE Stapf

Im Mittelpunkt des diesjährigen Welt-Multiple-Sklerose Tages steht das Motto „Keiner Sieht´s. Einer Spürt`s.“ denn bei der Multiple-Sklerose, einer chronischen Entzündung des Zentralen-Nervensystems, der Erkrankung der 1.000 Gesichter, sieht man die Mehrzahl der Symptome nicht. Eine oft unsichtbare Erkrankung und deshalb in ihrer Auswirkung zu oft vom Umfeld nicht wirklich wahrgenommen, wie übrigens die Mehrheit aller Chronischen Erkrankungen. Deshalb geht die MS-Selbsthilfegruppe Marburg Biedenkopf schon seit vielen Jahren öffentlich Gesicht zeigen, das Unsichtbare sichtbar oder fühlbar zu machen. Dazu gründete die Gruppe vor vielen Jahren den Aktionstag zum EU Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung in Marburg mit. Es ist eine gute Möglichkeit um mit vielen anderen Organisationen der Behindertenhilfe zu zeigen was geht, mit und ohne Behinderung und wie in diesem Jahr ganz besonders MIT-EINANDER. Der Aktionstag am 3. Mai vor der Stadthalle von 10.00 bis 15.00 Uhr hatte 2019 die „Mission Inklusion, Die Zukunft beginnt mit Dir!“ Am Stand der MS Selbsthilfe konnten durch Simulation die Einschränkungen der Sinneswahrnehmungen und des Bewegungsapparates sichtbar bzw. fühlbar werden. Wenn man versteht was man nicht sieht, kann denjenigen Menschen verstehen, der es Tag für Tag spürt. Mit dem Verstehen, mit dem Vertraut machen beginnt der lange Weg zur Inklusion und er beginnt mit jedem Einzelnen in der Gesellschaft. Durch Informationsmaterial zum Thema Leben mit MS und allgemein Leben mit Behinderung u.a. Wohnen mit Behinderung, Mobilität mit Behinderung etc. erweiterte sich das Bild. Ein besonderes Augenmerk fällt dabei auf die Broschüren in Leichter Sprache. Eine nicht seltene unsichtbare Auswirkung ist bei der MS das Auftreten von sogenannten kognitiven Defiziten, also der Rückgang der geistigen Fähigkeiten, bei manchen punktuell, bei anderen im Rückgang der planerischen Fähigkeiten im Alltag. Wesentlich verstärkend wirkt sich dabei das sogenannte Erschöpfungs- oder Müdigkeitssyndrom aus, eine weitere unsichtbare Veränderung durch MS. Jeder kennt es, Müdigkeit ist für konzentrativen Fähigkeiten hinderlich, chronische Müdigkeit ist ständig hinderlich. Eine Hilfe also auch für einige Menschen mit MS kann leichte oder zumindest einfache Sprache sein. Leichteres und damit besseres Verstehen ALLER ist eine Voraussetzung für Inklusion.
„Inklusion geht nur wenn es alle machen, ganz nach dem Motto "die Zukunft beginnt" gerade "mit Dir" und Zukunft beginnt JETZT. Das gilt es an diesem Tag initiiert durch die vielen Teilnehmer*innen zu leben und zu erleben damit es sicht- und spürbar wird!!“ so Bernd Gökeler, der Gruppenleiter.
Ein Rahmenprogramm ergänzte die bunte Vielfalt der Gruppen und Initiativen, für das Gemeinsamkeit stiftende Essen und Trinken war ebenfalls gesorgt. Stellvertretender Landrat Marian Zachow und Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies waren Teil des MIT-EINANDER, ebenso wie der Landtagsabgeordnete Dirk Bamberger..
In der Multiple Sklerose Selbsthilfegruppe Marburg-Biedenkopf wird seit bald 39 Jahren Hilfe zur Selbsthilfe gelebt. Gruppentreffen sind jeden 2. Donnerstag um 15.00 Uhr im Bürgerhaus Marburg Moischt. Daneben trifft sich der Stammtisch der Gruppe jeden letzten Donnerstag im Monat im Anglerheim in Wehrda.
Weitere Informationen über www.dmsg-hessen.de/marburg-biedenkopf/

Text: Bernd Gökeler
Foto: privat

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2 Kommentare

Christine, für MS wird seit Jahrzehnten geforscht. Schau mal bei OPMD nach, einer Generkrankung (vererblich). Die ist so selten, dass niemand einen Euro für die Forschung einsetzt, aber häufig genug, dass es notwendig währe.

Kurt danke für deinen Hinweis.
Jedoch gibt es in unserem Bekanntenkreis Menschen die mit dieser Krankheit leben müssen, die massiven Verschlechterungen unübersehbar. Oft wird es auch zu spät erkannt, da Hinweise nicht selten falsch gedeutet werden. Ich bin seit meinem 13. Lebensjahr querschnittsgelähmt, und im Vergleich zu den MS Menschen der Einäugige unter den Blinden.

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