Zu Besuch bei entfernten Verwandten

Der alte Herr Neanderthaler
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Verwandtenbesuche können ganz schön anstrengend sein. Insbesondere wenn der Verwandtschaftsgrad kaum noch nachvollziehbar ist und nur wenig gemeinsamer Gesprächsstoff vorhanden ist. Bei unserer aller Verwandtschaft ist das allerdings erfreulich anders.

Wer kennt sie nicht, es sind die Neanderthaler. Sie bewohnen das Neanderthal Museum, ein schickes Eigenheim im gleichnamigen romantischen Tal zwischen Mettmann und Düsseldorf. Vor über 150 Jahren hat man das Familienoberhaupt in einem Steinbruch ganz in der Nähe des Museums entdeckt. Gleich an der Tür werden die Besucher von dem freundlichen alten Herrn begrüßt, der mittlerweile einer der berühmtesten Deutschen ist.

Sobald man dann die ganz in gedämpften Licht gehaltenen Wohnräume betritt, lernt man schnell die übrigen Mitglieder der Familie kennen. Und sie erzählen uns nicht nur ihre Familiengeschichte sondern begeben sich mit uns auf eine Zeitreise durch die Menschheitsgeschichte – von den Anfängen in den afrikanischen Savannen vor mehr als vier Millionen Jahren bis in die heutige Zeit. Verständigungsprobleme? Keine Spur, jeder Besucher erhält einen Kopfhörer, mit dem er sich an den jeweiligen Stationen anstöpseln kann, um den spannenden Berichten über unsere Vorfahren zu lauschen. Auch an die Kleinen wurde gedacht und der Stoff für sie kindgerecht aufbereitet – echt cool! Kein Wunder, das das Neanderthal Museum heute eines der beliebtesten und modernsten Europas ist.

Nach Beendigung des kurzweiligen Verwandtenbesuchs lädt ein gemütliches Museums – Bistro mit toller Aussicht sowie ein Museums – Shop zum Verweilen ein. Aber auch die Umgebung des Museums hat einiges zu bieten: So führt ein Weg entlang der Düssel zum Original - Fundort des Neanderthalers von 1856. Ein weiterer führt durch ein einzigartiges eiszeitliches Wildgehege, in dem Wildpferde, Wisente und Auerochsen, die einstige Jagdbeute der Neanderthaler, artgerecht gehalten werden.

Wer sich also für die Geschichte unserer Vorfahren interessiert, sollte sich einen Tag für die spannende Zeitreise frei halten.

Bildnachweis:
Ein besonderer Dank gilt dem Neanderthal Museum, Frau Dr. Auffermann, für die freundliche Erlaubnis, in den Räumen des Museums fotografieren zu dürfen.

Bürgerreporter:in:

Karl-Heinz Töpfer aus Marburg

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