Wer kannte Hanns-Wilhelm Lavies?
Marburg war für viele prominente Wissenschaftler, Politiker und Künstler eine mehr oder weniger wichtige Station im Leben. Hanns-Wilhelm Lavies, 1908 in Treysa geboren, 2000 in Bad Wörishofen gestorben, verbrachte in unserer Stadt die Jahre 1945 bis 1948. Er gründete hier im November 1947 das "Archiv für Filmwissenschaft", das im darauffolgenden Jahr nach Wiesbaden ins Schloss Biebrich übersiedelte und wiederum ein Jahr später, am 13. April 1949, in „Deutsches Institut für Filmkunde“ (DIF) umbenannt wurde. Heute ist sein Sitz in Frankfurt am Main. Über Lavies, seinen Gründungsvater, ist leider wenig bekannt. Wie kam der junge Mann aus Treysa dazu, sich für die Geschichte der Filmkunst zu interessieren? Wie baute er seine Sammlung von Filmzeitschriften, wissenschaftlichen Abhandlungen und Katalogen, vielleicht auch Filmkopien, auf? Woher hatte der wahrscheinlich in (heute würde man sagen) prekären Verhältnissen lebende Mann ohne geregelte Ausbildung die finanziellen Mittel dafür? Leider sind alle seine Kollegen, die ihn persönlich kannten, bereits verstorben. Aber vielleicht gibt es andere Zeitzeugen, die mir etwas über ihn berichten können? Ehemalige Nachbarn oder Arbeitskollegen? Lavies wohnte in der Deutschhausstraße 42, heute befindet sich dort "Görich & Weiershäuser", Verlag und Druckerei. Zu Lavies' Zeit war eine Schreibwarenhandlung im Haus, vermutlich Eigentum der Familie Menche. Gearbeitet hat Lavies als Pressestellenleiter bei Foto Marburg in der Biegenstraße. Seine damalige Ehefrau, eine Berlinerin, hat er im August 1945 in Treysa geheiratet. Sie hieß Käthe, wurde aber wohl Katrin genannt.
Ich weiß, das ist alles lange her, aber unmöglich ist es doch nicht, dass noch jemand hier lebt, der Lavies kannte, oder? Ich würde mich jedenfalls über jeden Hinweis freuen!
Bürgerreporter:in:Andrea Ulrich aus Marburg |
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