"Wenn Steine Geschichte erzählen ... " - Dominikaner-Pforte
Sicher gibt es mit den Aufzügen am Pilgrimstein schnellere, bequemere Wege, um in die Marburger Oberstadt zu gelangen. Wenn ich in Marburg bin, spüre ich beim Aufstieg über die steilen Treppen an der Dominikaner-Pforte etwas von der Geschichte einer Stadt. Von den Gelehrten, von den Berühmtheiten, wie M. Lomonosov, Chr.Wolff, Luther und Zwingli, die diesen Weg zur Aula der alten Universität gegangen sind. Genau, wie ich es fühle, haben sie etwas atemlos den ersten Blick auf die Stadt und das Lahntal genossen.
Schon die Brüder Grimm beklagen die vielen Treppen, wenn sie den Weg in die Oberstadt bis zum Schloss hinaufstiegen. "Zu Marburg muss man seine Beine rühren und Treppen auf-, Treppen absteigen", so beschreibt es Jacob Grimm in seinen Marburg-Erinnerungen.
Die Dominikaner-Pforte erinnert an das ehemalige Dominikaner-Kloster, das die Mönche nach der Reformation im Jahre 1517 verlassen mussten. Die Touristenströme führen heute meist durch diese Pforte in die historische Altstadt. Schon hier erfahren sie etwas davon, welche Geschichten die alten steinernen Mauern, Tore, holbrige Pflastersteine, Fachwerkhäuser und ausgetretenen Treppen erzählen werden.
Sie befinden sich ab sofort auf geschichtsträchtigen Wegen!
Heute zerdeppern diese Pubertierenden gern ihre leergesoffenen Bierpullen auf den Treppenstufen, weil sie nicht mehr wissen, wo sie die gekauft haben.