"Über die Berge schallt ... " - eine Wallfahrt zur Forstkapelle
Die Forstkapelle "Maria Hilf" sehr versteckt im Wald zwischen Stadtallendorf und Neustadt gelegen, ist ein geheimnisvoller, fast mystischer Ort, um die Ruhe zu genießen.
Sehr stimmungsvoll begrüßt uns am Peter- und Paul-Tag das kleine Glöckchen mit seinem etwas scheppernden Glockenschlag beim Anmarsch durch den Wald. Der Klang führt uns, wie in dem Text des oben angeführten sehr beliebten Marienliedes, das sich mit den Zeilen "... lieblich durch Flur und Wald, Glöcklein dein Gruß" fortsetzt, zu der Forstkapelle. Die Blasmusik hat bereits sehr lautstark das Eingangslied, das von den zahlreich erschienen Gläubigen mit Inbrunst mitgesungen wird, angestimmt als wir die Wallfahrtskapelle erreichen.
Zwischen den hohen Buchen und den knorrigen alten Eichen, die den Blick zum blauen Himmel nur wenig freigeben, hätten wir einen solch herrlichen Platz nicht vermutet. Die vier Säulen, deren Kapitele mit blumengeschmückten Ornamenten versehen sind, tragen den Vorraum der Kapelle, die im Jahre 1895 eingeweiht wurde. Der hintere Teil der eher neoromanisch gestalteten Kapelle beherbergt das Gnadenbild, eine in Sandstein gehauene Pieta. Seitlich angebrachte Votivtafeln deuten darauf hin, dass die Muttergottes den Gläubigen in Notlagen geholfen hat. Das runde schieferbedeckte Dach wird gekrönt von einem recht spitzen Turm, der wie ein Fingerzeig den Weg zum Himmel anzeigt.
Bei all den Beobachtungen schweift unsere Aufmerksamkeit beeindruckt von diesem außergewöhliche Ort, während der Messe schon etwas ab, zumal auch der Duft der Grillwürstchen und der Kaffeegeruch unsere Sinne schon lange "benebelt" hat.
Erst das am Anfang beschriebene Marienlied "Über die Berge schallt ...", mit immer wieder einsetzendem Glockklang intoniert, lässt uns den eigentlichen Grund unserer Wallfahrt zu einem "Lieblingsplatz" doch noch etwas wahrnehmen.