"Trara,es tönt wie Jagdgesang....." Jagdbläsergruppe bot ein Konzert besonderer Art in Amöneburg.
Mit jagdlichen Musikstücken des 17.und des 18. Jahrhunderts aus Frankreich sowie verschiedenen Chorälen und Märschen aus der Hubertusmesse von R. Stief gestaltete die Marburger Jagdbläsergruppe "Hubertusbläser Marburg" ihr diesjähriges Jahresabschlußkonzert.
In der beeindruckenden Akustik der Kirche "Sankt Johann" in Amöneburg erklangen majestätisch die zwölf Parforcehörner in Es der Bläserinnen und Bläser unter der Leitung von Johannes Jörger. Die Jagdbläsergruppe besteht seit 2004. Durch beständige Fortbildungen wurde ein inzwischen hohes bläserisches Niveau erreicht. Jagdhörner bedürfen ein jahrelanges Training, um eine ensprechende Tonqualität hervorzubringen. Diese Instumente gelten als Naturhörner und benötigen keine Ventile wie andere Blechblasinstrumente. Ihr Spielen wird nur durch differenzierte Veränderung der Lippenspannung und des Anpressdruckes an das Mundstück sowie durch einen präzise gesteuerten Luftstrom in das Mundstück erreicht.
Zunächst wurden mehrere Jagdfanfaren aus dem 17.und dem 18. Jahrhundert zu Gehör gebracht. Diese Musik entwickelte sich im 17. Jahrhundert in Frankreich und erlebte kurz vor der französischen Revolution 1789 ihre Blütezeit. Sie war vornehmlich dem Adel vorbehalten.
Ein kurzer Lebensabriß des heiligen Hubertus veranschaulichte den Zuhöreren die Hubertuslegende: Er war Bischof in Maastricht und betrieb wie Bonifatius die Christianisierung der ursprünglich heidnischen Bevölkerung. Als Hubertus eines Tages zur Jagd ritt, trat ein Hirsch aus dem Dickicht und er legte zum Schuß an. Plötzlich erschien zwischen den Geweihschaufeln des Hirsches ein hell strahlendes Kreuz. Er entspannte seinen Bogen, bat um Vergebung seiner Sünden, trennte sich von seinem gesamten Besitz und lebte in Demut und in Armut weiter. Hubertus gilt als Schutzpatron der Jäger, der Jagdgehilfen und der Jagdhunde.
Aus der Hubertusmesse folgten nun die Choralsätze "Gloria" und "Sanctus". Als danach der Choral "Die Glocken" gespielt wurde, fühlten sich die Zuhörer klanglich in einen riesigen Glockenturm versetzt. Den musikalischen Konzertabschluß bildete der Hubertusmarsch.
Die vom Publikum durch heftigen, langanhaltenden Beifall geforderte Zugabe wurde erfüllt: Es erklang das durch Jagdhörner gespielte Lied "Kein schöner Land in dieser Zeit". Sehr erfüllt von diesen bis in das tiefste Innere wirkenden Klängen, verließen die etwa 80 Zuhörenden das Konzert mit frohen Gesichtern und verabschiedeten sich in die adventliche Nacht.
Bürgerreporter:in:Wolfgang Döhler aus Marburg |
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