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"Se rasseln werre ..."

  • Rassel mit Kurbel, Walze, Hämmern und Walze
  • hochgeladen von Peter Gnau

Viele Neubürger, die den Brauch des "Rasselns" nicht kennen, wurden am Karfreitagmorgen um 6 Uhr in Stausebach, wie sicher auch noch in anderen Gemeinden, durch einen ungewöhnlichen Lärm aus dem Schlaf gerissen. Rasseln ersetzt in der Zeit von Gründonnerstag bis Karsamstag das Glockenläuten. "Die Glocken sind nach Rom gezogen", so heißt es im dörflichen Sprachgebrauch. Mit großen Rasseln oder kleinen Ratschen, wie man sie von Sportveranstaltungen kennt, ziehen die Messdiener durch die Straßen und rufen die Gläubigen zum Angelusbeten und zum Gottesdienstbesuch auf.

Leider sind es heute nur noch wenige Kinder, die sich am "Rasseln" beteiligen. Liegt es an der frühen Stunde? Ist es einfach der Zeitgeist, dass dieser alte Brauch in unseren überwiegend katholischen Dörfern langsam der Vergangenheit angehören wird?

Die in Stausebach genutzten Rasseln sind meist viele Jahre alt, oft von Generation zu Generation weitergegeben. Rasselhersteller gibt es schon lange nicht mehr. Die nur aus Holz gefertigten Rasseln bestehen aus einem offenen Kasten. Mit einer Kurbel werden die am Ende angebrachten federnden Leisten bewegt. Beim Drehen der Kurbel schlagen die kräftigen Hämmer auf eine mit zahlreichen Zapfen befestigte Walze. Sicher liegt es auch an der starken Spannung der Leisten, wenn der ohrenbetäubende, ratternde Ton uns heftig aufhorchen lässt.

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4 Kommentare

... Karl-Heinz ebenso herzliche Grüße und beste Osterwünsche von Familie Gnau.
Wie bei vielen anderen Bräuchen zum Osterfest, (Osterwasser holen, Fensterln etc.) wird das "Rasseln" bald ausgestorben sein. Gründe: kein Interesse bei Jugendlichen in einer medialen Welt, Bezug zu kirchlichen katholischen Traditionen fehlt, dazu sind solche Feiertage nur noch kommerziell zu sehen. Osterfeuer nur noch Haligali mit viel Bier ...! Leider ...man wirds wohl nicht mehr ändern können!

Gruß
Peter

Ja, leider ist das so. Bei uns zogen 10 Kinder durch das Dorf, noch zu meiner Zeit (1986-1992) waren wir noch über 30 Kinder und Jugendliche. Die wenigen Kinder waren dieses Jahr auch noch mit dem Smartphone beschäftigt, vielleicht wäre da eine Rassel-App angebracht... :-( und auch die "Ledder" bleibt heute Nacht in der Scheune stehen...

Ich habe gerade letztes Jahr mal wieder meine Rassel gesucht...und auch gefunden. Sie dürfte ca. 100 Jahre alt sein, zumindest zeugen Eintragungen auf der Rückseite davon. Inspiriert wurde ich durch einen Bericht im hr-fernsehen, wo es um alte Bräuche ging, so zum Beispiel auch das "Leddern" in Ginseldorf, Rüdigheim und Stausebach.

Berti, Dir und Deiner Familie noch ein frohes Osterfest!

... wie gesagt, der Zeitgeist lässt sich nur schwer ändern

Gruß
Peter

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