Ohne "Einen Schuss" von den "Nassauern" vereinnahmt.
Die Orte Roth und Simmersbach kamen 1974 durch die Gebietsreform zum Lahn-Dill Kreis.
Eine Wandergruppe der Volkshochschule Marburg-Biedenkopf erkundete die Umgebung beider Orte.
Über die alte "Brabanter Höhenstraße" ging es zunächst zur Philippsbuche bei Simmersbach. Die anstelle der nach 411 Jahren zusammengebrochenen alten Buche, im Jahre 1963 nachgepflanzten neuen Philippsbuche hat inzwischen wieder eine stattliche Höhe erreicht. Die 1952 gebaute Erinnerungsanlage mit mehreren Gedenktafeln beeindruckt noch immer: Hier wird an die Rückkehr des Landgrafen Phillips von Hessen 1552 aus fünfjähriger spanisch-niederländischer Gefangenschaft erinnert.
Von den ehemaligen vier Bergwerken Roths sind nur noch Ruinen, einige Stolleneingänge und Abraumhaldenreste übrig geblieben. Roth war im 18. Jahrhundert ein bedeutender Ort mit eigenen Stadtrechten, einem selbstständigen Gericht und einem eigenen Markt. Mit dem dort ab 1695 geförderten Silbererz wurden die Rother Ausbeutetaler, eine bei Sammlern inzwischen heiß begehrte Rarität, geprägt. Aus Mineralien der Grube "Gottesgabe" mauerte man den Rother Dorfbrunnen auf. Weiter ging es zur Ruine "Hessenwalt", dem eigentlichen Ziel dieser Wanderung. Die einst mächtige Burg sollte zusammen mit Wallenfels, Blankenstein, Dernbach und Eisemroth Hessen vor den Angriffen der Nassauer schützen. Nur wenige größere Mauersteine, ein Halsgraben sowie deutlich erkennbare Wälle in unmittelbarer Umgebung sind übrig geblieben als letzte Reste der im 16.Jahrhundert bedeutungslos gewordenen und danach verfallenen Burganlage. Diese stand auf dem 518m hohen Heiligen Berg. Da er einst unbewaldet war, läßt sich nur noch erahnen, welche excellente Weitsicht man von hier aus hatte.
Bürgerreporter:in:Wolfgang Döhler aus Marburg |
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