Hinter dem Landgrafenschloss Marburg steht er der „Hexenturm“
Als Schützenturm wurde er 1478 von dem Baumeister Hans Jakob von Ettlingen erbaut. In dieser Zeit war von Ettlingen kein unbekannter, war er zum Beispiel auch am Bau der Burg Hauneck und Burg Herzberg beteiligt.
Der Marburger Turm diente von 1550 – 1866 als Gefängnis. Dort warteten auch während der Hexenverfolgung 22 Menschen denen Hexerei nachgesagt wurde, zwischen 1517 – 1688 auf den Tod. Unter ihnen war auch ein 15 Jahre alter Junge. Er hatte ein schlichtes Gemüt und erzählte der Teufel sei ihm im Traum erschienen. Auch durch Folter blieb er bei seiner Aussage, die Folge Enthauptung durch ein Schwert , der Körper wurde verbrannt. Die Hinrichtung sollte als Abschreckung dienen.
Die Fenstergitter sind noch zusehen, der untere Teil des Turmes vor langer Zeit zugeschüttet. Damit kann man die grausame Hexenverfolgung jedoch nicht vergessen machen.
Schaut man sich die heutige Zeit an, werden Menschen immer noch denunziert. Sei es weil sie anders denken, anders sind, aus der Masse ausbrechen oder Phantasien und Pläne haben, die von einigen in der Gesellschaft nicht verstanden werden.
Im Mittelalter war das "einfache Volk" nicht gebildet: sie konnten weder lesen noch schreiben und mußten das glauben, was man ihnen erzählte. Nur deshalb konnte es so weit kommen, dass der Klerus zur "Hexenjagd" aufrief. Es war die Furcht, dass man, wenn man etwas beobachtet hatte und es nicht melden würde, in der Hölle schmoren mußte. Gerade die kath. Kirche hat schamlos die Unwisserheit und Furcht der Bevölkerung zu ihren Gunsten ausgenutzt.
Später war es die Aufhetzung zur "Judenverfolgung". Obwohl Juden auch schon im Mittelalter bedroht und verfolgt wurden.
Und heute? Die Menschheit ist ein gebildetes Volk und doch schaffen es leider immer wieder welche, Angst und Hass zu verbreiten.
In der heutigen Zeit ist allerdings das schlimmste für mich die Untätigkeit der Politik: entweder erkennt man die Zeichen der Zeit nicht oder ignoriert sie einfach.
Wir alle müssen wachsem sein und unser Bestes geben, damit wir nicht wieder solch schreckliche Taten zulassen.