Feuerwehr-Senioren erkunden Reichsbank-Gold im Salzbergwerk

Gold und Kunstwerke, leider nur Attrappen
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Mit einem herzlichen "Glück Auf" wurden über 100 Senioren des Kreisfeuerwehrverbandes Marburg-Biedenkopf im Salzbergwerk Merkers(Thüringen) begrüßt, bevor es geschützt mit Schutzhelm und blauem Bergwerkskittel mit dem Förderkorb auf 500 Meter "Teufe" (bergmännisch für Tiefe) ging.

Auf LKW's ging es in rasanter Höllenfahrt durch enge Kurven zu dem weltgrößten unterirdischen Veranstaltungsraum, vorbei an einem Kletterpark zur einzigartigen Kristallgrotte mit glitzernden Salzkristallen bis auf eine Tiefe von 800 Metern. Manch einem wurde bei der Fahrt mulmig, so dass an der Kristallbar die blassen Gesichter mit einem kühlen Getränk etwas Farbe erhielten. Die Temperatur hier unten liegt bei 30 Grad plus.

Dem legendären Reichsbankschatz, dem wohl größten Schatz der Nazis mit fast 300 Tonnen Gold, wertvollen Gemälden und Skulpturen, ausgelagert aus Museen in ganz Deutschland und kistenweise Banknoten, galt das besondere Interesse der Feuerwehrkameraden. Die spektakuläre Entdeckung machte schon in den letzten Kriegswochen die Runde, denn bald rollten amerikanische Panzer in Merkers ein. Ausgerüstet mit Waffen und Sprengstoffen fuhren sie in den Schacht, bis sie vor einer gewaltigen Stahltür standen, die in eine Ziegelsteinmauer eingelassen war. Erst die Sprengung der Wand gab den Weg zu den Schätzen frei. Bei Taschenlampenlicht bot sich ein unglaubliches Bild: viele tausend Beutel mit Gold, Pakete und hölzerne Kisten, gefüllt mit Kunstwerken aller Art, inmitten von funkelnden Salzkristallen.

General Dwight D. Eisenhower, der spätere US-Präsident, erschien persönlich und sorgte dafür, dass Gold, Geld und die Kunstschätze nach Frankfurt am Main gebracht wurden; eigentlich widerrechtlich, denn nach dem Beschluss der Siegermächte von Jalta im Februar 1945 hätten die Schätze den Sowjets übergeben werden müssen, da sich das kleine Dorf Merkers in der sowjetischen Besatzungszone befand.

Die Amerikaner schafften das Gold und alle sonstigen Güter an die Erdoberfläche und transportieren es mit LKW's ab. Die Aktion gab Anlass zu vielen Spekulationen, da für den Ort während der Dauer des Abtransports eine Ausgangssperre erteilt worden war.

Das ehemalige Versteck ist heute ein Erlebnisbergwerk, und die dort ausgestellten Goldbarren und Kunstschätze sind nur Attrappen. Leider, denn bei dem derzeitigen Goldpreis könnte man schon viele Löcher der Staatskasse damit stopfen.

Bürgerreporter:in:

Peter Gnau aus Kirchhain

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