Eine Wanderung auf den Spuren der heiligen Elisabeth
Es müssen nicht immer die großen weiten Pilgerwege, wie der Jakobsweg nach Santiago de Compostela sein, um auf einer kurzen Wanderung eine Quelle von Eindrücken und Inspirationen zu erfahren.
Ausgangspunkt unseres Spazierganges ist der geheimnisvolle fast mystisch wirkende Platz an der Heiligen Eiche. Die hohle Eiche mit den riesigen Löchern und den im Inneren schwarz ausgebrannten Wänden gibt eher ein schauriges, ungepflegtes Bild. Bald befinden wir uns auf dem Elisabethpfad zum Ziel Elisabethbrunnen bei Schröck.
Vorbei an der Klinik Sonnenblick, einfach nur das Geräusch des Waldes, den Gesang der Vögel und auch den Geruch des nahenden Wonnemonats Mai wahrnehmend, immer abwärts gehend, überrascht uns der außergewöhnlich schöne Blick auf das Brunnenhaus. Wie oft wird die heilige Elisabeth diesen Weg gegangen sein, um an der Quelle frisches Wasser zu schöpfen.
Das Brunnenhaus mit den schönen Säulen im Renaissancestil 1596 vom Langrafen Ludwig von Hessen erbaut, erinnert mit der Sandsteinfassade an die Architektur des Landgrafenhauses. Eine stark vermooste Tafel, schwer lesbar, erklärt uns das Wappen der Landgrafen im Giebel. Im linken oberen Schriftbild wird die Natur, im Rechten das Wirken der heiligen Elisabeth und das Leben der Landgrafen beschrieben.
Im unteren Text heißt es u. a.: " Verletze nimmer mein Gestein und Hallenbau. Drängt dich der Sonnenglut so fleuch hierher, lösche dann deinen Durst und wasch dich und genieß des murmelnden Geräusches und der Anmut manigfaltig und preise deinen Schöpfer GOTT ".
Oberhalb der Brunnenanlage, über eine schmale Treppe ereichbar, befinden sich die Grundmauern der Kreuzkapelle, die erst 1925 von Waldarbeitern aufgefunden und später vom Marburger Geschichtsverein freigelegt wurden. Sicher eine weitere Erinnerung an das Wirken der heiligen Elisabeth an diesem wunderbaren Ort.
Ein etwas mühevoller steiler Rückweg belohnt uns im meditativen Gehen mit viel Spiritualität, der uns dazu ein hohes Maß an Erholung für Geist und Leib bietet.
Ein Tag auf den Spuren der heiligen Elisabeth, der uns sicher hilft, evtl. Orientierung für das eigene Leben zu finden.
Eben ein kleiner Pilgerweg!
Hallo Johannes,
Ein Wunder, dass sich die Natur im Mai immer wieder etwas Grün zurückholt!
Gruß
Peter