"Dohmols en Stausebach, wäij noch die Schoof durchs Dorf zuche"

Schafherde in Stausebach erinnert an die "gute, alte Zeit"
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Schon immer gehörten Schafe zu den ältesten Haustieren und sie gelten als genügsam und sehr robust. Ihre Anpassungsfähigkeit und Nahrungsangebot hat in den früheren Jahren sehr zur Verbreitung der Nutztiere beigetragen. Zunächst wurden die Schafe wegen des Fleisch- und Wolleertrages gezüchtet und gehalten. Heute werden die extensiven Schafrassen eher zur Landschaftspflege und Verdichtung der Böden an den Deichen eingesetzt. Ohne den Einsatz würden viele Landschaften bewaldet oder sogar versteppt.

Bis in die 50er - Jahre prägten die Schafherden, wie uns das alte Foto im Unterdorf in Stausebach zeigt, das Bild im Dorf. Man sieht, die Schafhaltung war sehr ortsgebunden. Der Schäfer hatte selbst keine eigene Herde und musste die Schafe täglich beim Zug durchs Dorf auf den Bauernhöfen einsammeln. Abends führte er sie gesättigt zurück zu den Höfen, wo die Lämmer in den Ställen tagsüber untergebracht waren. Für seine Leistungen erhielt der Schäfer meist einen geringen Obulus und manchmal Lebensmittel für seine Familie. Ein eher karges Leben.

Dass die Schafe im Dorf viel Kot und Dreck hinterließen störte kaum jemand; denn die Menschen lebten mit und von den Schafen.

Redensartlich werden den Schafen viele negative Eigenschaften, wie "dummes oder schwarzes Schaf" oder gar der "Wolf im Schafspelz" angedichtet. Letztendlich wollen aber alle, wie heute in der Werbung zu sehen, "ihre Schäfchen ins Trockene bringen."

Das Gesamtbild zeigt uns die Erinnerung an eine längst vergangene Zeit. So zum Beispiel der Dorfbach mit den zahlreichen Brücken, die zu den Höfen führten. Er gab Stausebach u. a. seinen Namen. Die Straßen waren noch grob gepflastert, und einige Fachwerkhäuser wie "Dechersch Haus" oder das ehemalige "Gasthaus Hofaigersch" sind schon lange der Spitzhacke zum Opfer gefallen.

Bürgerreporter:in:

Peter Gnau aus Kirchhain

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