Das Ende einer Legende ... "VW Bulli"
"Der letzte VW Bulli läuft in diesen Tagen in Brasilien vom Band". Diese Tagesmeldung in den Medien weckte bei mir Erinnerungen an eine Zeit mit einem Fortbewegungsmittel, das auch mich und meine Familie in den frühen siebziger Jahren, umfunktioniert als Wohnmobil, bei Reisen durch ganz Europa begleitete.
Etwas verächtlich wurden wir wegen einer aufgeklebten weißen Friedenstaube den Hippies oder gar der Flower-Power-Szene zugeordnet. Aber das war gar nicht schlimm; denn die Hippie-Kultur war nicht nur eine Jugendbewegung, sondern sie bewegte im wahrsten Sinne des Wortes die Menschen in manch quietschbunten VW Bullis durch das Land.
Der Bulli war ein "Zuhause", in dem sich junge Menschen in eine fremde Ferne tragen ließen. Der Innenraum bot sehr viel Platz und man nutzte ihn als Schlafgelegenheit. Das Dach konnte man hochstellen, und ein kleiner Küchenblock mit Gas-Herd und Spüle ließ schon etwas von Häuslichkeit spüren. Beim abendlichen einfach zubereiteten Essen am Lagerfeuer kam immer etwas Stimmung von Abenteuer und Freiheit auf.
Auf unseren Reisen begegneten wir vielen freiheitsliebenden Blumenkindern in ihren bunten Gewändern, die mit wenig Geld in der Tasche die halbe Welt in ihren selbst bemalten "Bullis" durchquerten und sich dabei mehr auf immaterielle Werte, Frieden und Glück besannen.
Bürgerreporter:in:Peter Gnau aus Kirchhain |
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