Christlicher Osterfeuer-Brauch mit altrömischen, heidnischen Wurzeln
Noch ragt der Osterfeuerbaum über das von den Jugendlichen aufgeschichtete Brennmaterial aus Holz in den blauen Himmel. Nur noch einige Tage, dann wird das Feuer, etwas früher wie in anderen Orten, in Stausebach bereits in der Nacht von Karfreitag auf Karsamstag Punkt 0.00 Uhr entzündet. Das meist riesige Feuer leuchtet dann weit in das Ohmtal und wird so zum Treffpunkt vieler jungen Menschen aus der gesamten Umgebung. Der Lichterschein bringt so der ganzen Region Gedeihen und persönliches Glück!
Schon im Altertum war das Feuer den Menschen und Göttern heilig. Altrömische Priesterinnen hatten dafür Sorge zu tragen, dass die heiligen Feuer bei Frühlingsanfang niemals ausgingen. Auch bei den Ägyptern wurde das Urfeuer der Sonne göttlich verehrt. Die Feuer galten stets als Kult zur Sicherung des Wachstums und der Fruchtbarkeit. Magisch versuchte man so die Sonne auf die Erde zu ziehen.
Auf den Bergen wurde das neue Feuer mit Steinen oder Brenngläsern angezündet. Nur auf diese Weise galt es als heilig. Mit Fackeln wurde es dann mit nach Hause genommen, um das Herdfeuer in Brand zu stecken.
Osterfeuer haben sich erst im 11. Jahrhundert in Deutschland und im ganzen christlichen Abendland verbreitet. Die Bedeutung wurde so auf Gott übertragen, und die Weihe des Feuers hat sich später in der Liturgie der Osternachtsmesse vertieft.
Nach Entzündung des Osterfeuers vor der Kirche wird das Licht Chrsti mit einem dreimaligen Singen ("Lumen Christi") in einer feierlichen Prozession in das noch dunkle Gotteshaus getragen. Es ist das zentrale Thema aller Christen; denn die entzündete Osterkerze soll durch die Lichtwerdung ein symbolhaftes Zeichen der Auferstehung Christi sein.
Bürgerreporter:in:Peter Gnau aus Kirchhain |
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