Auf den Spuren der Chatten
Der Name unseres schönen Hessenlandes und auch des Marburger Landes ist in der Namens-Abwandlung des germanischen Volksstammes der Chatten zu suchen. Somit sind die Chatten die Namensgeber des heutigen Hessens. Das Siedlungsgebiet zog sich vom Chattengau bei Fritzlar bis hin in das Gießener Becken.
Ein Sonntagsausflug hat uns in Geismar bei Fritzlar auf die Spuren unserer Vorfahren geführt. Der Nachbau eines frühgeschichtlichen Gehöfts der Chatten mit Stallungen und Wohnhaus zeigt in eindrucksvoller Weise, wie schlicht die Menschen in bäuerlicher Umgebung lebten. Eine Lebensart, die mit einem Lagerplatz für das erlegte Wild und einer Feuerstelle nachgebaut ist. Die Holzbauten wurden mit Lehm und natürlichen Abfällen der Tiere vermischt und auf die Außenwände aufgetragen. Die Dachkonstruktion mit tragenden Balken wurde mit Ästen, Stroh, Gras und Lehm vermischt. Ein hervorragender Schutz sowohl bei Wärme wie bei Kälte.
Geismar eher ein Ort, der uns dadurch bekannt war, dass dort der Heilige Bonifatius ab dem 7. Jahrhundert missionarisch wirkte und die Donareiche, ein germanisches Heiligtum, fällte. Ein Bronzedenkmal am Fritzlaer Dom erinnert an dieses Ereignis. Aus den Baumresten, so erzählt die Legende, soll hier die erste Kirche erbaut worden sein. Der nahe Büraberg, eine Klosteranlage der Heiligen Birgida, wurde später zum Bischofssitz des Heiligen Bonifatius ausgewählt.
Von hieraus versuchte er den christlichen Glauben an die Chatten, deren Geschichte weitgehends im Dunkeln liegt, weiterzugeben. Sein Weg führte ihn auch zu Missionen ins Marburger Land auf die Amöneburg, wo er die ersten Christen 762 taufte. Spuren - legendär die Bonifatiustrappe - des irischen Missionars sind aber auch auf der ehemals keltischen Anlage des Christenbergs zu finden.
... Danke Heinrich für den Hinweis auf Tacitus u. den Ansiedlungsvorschriften!
War mir nicht bekennt!