Auch das Wischen unterliegt dem Wandel
Eine fundamentale Erkenntnis ist es nicht: Die Welt unterliegt einem permanenten Wandel. So verrät die Auswertung einer jüngst in Indien durchgeführten Volkszählung, dass es dort mehr Handys als Toiletten gibt.
Böse Zungen könnten jetzt behaupten, das liege vor allem daran, dass es in Indien mit der Zahl der stillen Örtchen ohnehin nicht allzu weit her sei. Andere vermuten eher, dass die Menschen auf dem so aufstrebenden Subkontinent viel lieber Ihr Geld für moderne Kommunikationsmittel ausgeben als für das banale Sie-wissen-schon-was.
Auch in Deutschland ist das nicht viel anders. Selbst bei uns wird inzwischen weniger mit Klopapier gewischt als mit dem Ärmel über Smartphone-Displays. Es soll sogar Menschen geben, die beides nicht mehr trennen mögen und selbst an jenem eigentlich der stillen Erleichterung geweihten Ort munter ins Telefon quatschen.
Lange wird es nicht dauern, bis der erste Mobilfunkanbieter auch dafür einen Spezialtarif anbietet und vielleicht dazu noch ein feuchtraumgeeignetes Handy. Sogar der Schutz der heimischen Wälder kommt nicht zu kurz dabei. Papierlos wird das Örtchen sein, wenn die zu wischenden menschlichen Überbleibsel nach langem Telefonat zu Staub zerfallen sind.
Bürgerreporter:in:Karl-Heinz Töpfer aus Marburg |
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