WELTREISE 2013 – TEIL 56 – SINGAPUR – PUR (TAG 1)
Ein Tag Erholung auf See ist nach den feuchtheißen Touren durch Sabah und Brunei nötig. Jetzt wartet schon das nächste Abenteuer auf uns: Singapur pur!
Singapur zählt zu den am stärksten deregulierten und privatisierten Volkswirtschaften der Welt. Die Konsequenz sind radikale Modernisierungen, Landaufschüttungen und Sanierungen ohne Amtsschimmel á la EU in unvorstellbar kurzen Zeiträumen. All dies hat zu einem himmelwärts strebenden Stadtbild der „Boom-Town“ geführt. Der Hafen ist einer der geschäftigsten überhaupt und der weltweit bedeutendste Umschlagplatz für Container. Dies liegt vor Allem an der günstigen Lage an der Strasse von Malakka, dem Seeweg von China und Japan nach Europa. Die Stadt, eine dynamische Mischung aus Nationalitäten, Religionen und Sprachen, pulsiert voller Leben. Die Bevölkerung besteht aus 77 Prozent Chinesen, 14 Prozent Malaien, 8 Prozent Inder und Anderen.
Schon die morgendliche Annäherung an das hochmoderne, bizarre „Cruise-Terminal“, das noch inmitten der riesigen Baustelle des neuen, dem Meer abgerungenen Kreuzfahrthafens liegt, nimmt uns den Atem. Vor uns ragen die asymmetrischen Außenwände des Empfangsgebäudes empor. Dahinter thronen die drei Türme des „Marina Bay Sands“- Hotels mit dem darauf installierten „Sky-Park“ einschließlich Swimming-pool in fast 200 Meter Höhe. Daneben die beiden riesigen Gewächshäuser des „Garden by the Bay“ und den „Supertrees“ im Park. Willkommen im 21. Jahrhundert!
Zwei Tage haben wir Zeit für eine atemberaubende Stadt und ihre Menschen. Also nichts wie raus! Mit einem Taxi fahren wir durch die riesige Baustelle auf neu aufgeschüttetem Land bis in den „Garden by the Bay“ und besichtigen zunächst das Gewächshaus des Regenwolken-Waldes. Hier wird die Klimazone der Tropen in Höhen von ca. 1.000 bis 3.000 Metern über Meereshöhe nachgestellt. Der Namen gebende „Cloud Mountain“ ist mit typischen Vertretern seiner Flora, wie Orchideen, Bromelien, Farnen und Flamingoblumen bedeckt. Ein künstlicher Wasserfall stürzt aus 35 Meter Höhe herab und sorgt zusammen mit vielen Nebel sprühenden Sprinklerdüsen für ein feucht-kühles Ambiente. Ein hinter dem Wasserfall versteckter Aufzug bringt uns hinauf zur Quelle. Von dort schlendern wir auf einer verschlungenen Gangway durch den Regenwald hinab in eine künstliche Tropfsteinhöhle und eine Multi-Medial-Ausstellung zur Flora der Welt. Erinnerungen an den SF-Film „Silent Running“ werden wach. Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Lautlos_im_Weltraum
Draußen erwarten uns die „Super Trees“, mit Pflanzen bewachsene Stahlgerüste zwischen 25 und 50 Metern hoch. Sie dienen unter anderem der Aufzucht von seltenen Pflanzen. Ferner wird mittels Photovoltaik Elektrizität für Beleuchtung und Kühlsysteme gewonnen, werden die Niederschläge zur Bewässerung der Pflanzen gesammelt und einige der Bäume dienen als Kühltürme für die Kühlsysteme in den beiden Glashäusern. Zwei der Türme sind in luftiger Höhe mit einem „Skywalk“ verbunden. Leider dürfen wir aus Sicherheitsgründen nicht hinauf, weil es leicht anfängt zu nieseln.
Also weiter geht’s durch den gepflegten Park über eine lange Strassenbrücke zum „Marina Bay Sands“- Hotel. Die Empfangshalle ist fast 400 Meter lang und mit asiatischen Antiquitäten dekoriert. Keine Zigarettenkippen oder Kaugummireste sind zu sehen, keine laute Musik zu hören. Die Atmosphäre ist trotz der vielen Menschen gediegen entspannt. Im Aufzug rauschen wir die 200 Meter lautlos hinauf in den „Sky Park“ mit seinen Atem beraubenden Ausblicken auf Stadt, Hafen und Park. Eine schicke Lounge lädt zum „Chillen“ ein. Leider können wir uns nur am Anblick des 150 Meter langen Pools für Hotelgäste erfrischen, und die berechtigte Frage lautet jetzt natürlich: „Warum haben wir nicht für eine Nacht eine Suite gebucht? Dann hätten wir hier baden dürfen. Zu spät!“
Also unterqueren wir den Hotel-Komplex zum nahe gelegenen S-Bahnhof und lösen Tickets bis nach Chinatown, wo wir ein exotisches Menu genießen. Wir stöbern durch die quirligen Shops und bummeln nach Einbruch der Dunkelheit am bunt beleuchteten Singapur-Fluss zur Kim Seng Bridge. Alle Bürgersteige und Fußwege sind blitzsauber, keine Wandschmierereien, keine Bettler, keine Straßenmusikanten. Die Atmosphäre ist locker und entspannt, geradezu fröhlich. Bunt beleuchtete Vergnügungsboote kreuzen auf dem Fluss.
Als wir wieder an Bord zurück sind, werden wir mit einer phantastischen Laser-Show über der gesamten Bay und dem Sands-Hotel belohnt. Siehe: http://www.youtube.com/watch?v=qkoV-EzJA3Q
Unsere Gedanken gehen zurück zum ach so schwerfällig und rückständig verwalteten Europa und freuen uns schon auf Tag Zwei im 21. Jahrhundert in der Stadt des Merlion.
Fortsetzung folgt.
Siehe auch:
http://www.myheimat.de/marburg/freizeit/weltreise-...
Bürgerreporter:in:Hans-Rudolf König aus Marburg |
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