WELTREISE 2013 – TEIL 54 - SABAH IM MORGENLAND
Auf unserer bisherigen Reise besuchten wir die römisch-katholischen Länder Südamerikas, die mit Sekten überzogenen USA mit Hawaii, das Land des Schintoismus Japan, die buddhistischen Tempel Chinas, die katholischen Philippinen und jetzt Sabah, das erste überwiegend islamische Land, das zu Malaysia gehört. Wir sind bereit für den Zauber von 1001 Nacht.
Unser erster Hafen in der Malaiischen Förderation heißt Kota Kinabalu, Hauptstadt von Sabah. Das klingt schon sehr exotisch und passt zu den vergoldeten Minaretten, die beim Einlaufen des Schiffes von der Stadt herüber blinken. Sabah liegt im Nordosten der großen Insel Borneo und somit südlichwestlich der Insel Mindanao/Philippinen. Wir sind gespannt und bereit für einen anderen uns neuen Kulturkreis.
Begrüßt wird das Schiff von eigenwilliger Perkussionsmusik auf den abenteuerlichsten Schlaginstrumenten. Eine Melodie ist nur schwerlich zu erkennen. Willkommen im Orient. Zu viert schnappen wir uns ein Taxi, denn wir wollen zur berühmten Masjid Negara Sabah (Staatsmoschee) fahren. Nach angemessener Preisdiskussion geht’s los, doch unser Fahrer bringt uns nicht zum vereinbarten Ziel am anderen Ende der Stadt, sondern zur Kota Kinabalu City Mosque gleich um die Ecke. Die ist zwar auch sehr attraktiv aber nicht unser Ziel. Kurze Diskussion und weiter geht’s, denn der ausgehandelte Vertrag gilt.
Die Staatsmoschee Masjid Negara Sabah ist ein modernes Bauwerk aus Beton und Glas mit einem imposanten 66 Meter hohen Minarett, das aus einem Wasserbecken im Innern der Moschee empor ragt. Das muss man doch gesehen haben. Zum Betreten der Moschee müssen wir die Schuhe ausziehen und uns in einen schwarzen Umhang hüllen. Der Wärter der Moschee behandelt uns Ungläubigen sehr höflich, doch leider spricht er kein Englisch, obwohl Sabah einmal eine Britische Kolonie war. Wir sind beeindruckt vom Glanz und Pomp des Gebäudes.
Nach der Besichtigung stellen wir uns an den Straßenrand und halten einen der privaten ständig zirkulierenden Minibusse an, die nach Zuruf oder Handzeichen von Passanten stoppen. Dieses System kennen wir noch aus Durban, RSA. Der Fahrer spricht ebenfalls weder Englisch, noch Tagalog oder Visayan. Wir quetschen uns zu den anderen Passagieren und kommen irgendwann an einem Busbahnhof an. Dort fragen wir nach der Buslinie zum „Waterfront Market“. Eine philippinische Immigrantin aus Mindanao, der Heimat meiner Frau, nimmt uns an ihre Hand und verfrachtet uns in den richtigen Bus, der ebenfalls total überfüllt ist. Umfallen kann man hier wirklich nicht.
Am Markt angekommen schlendern wir durch die riesigen Hallen mit ihren exotischen Angeboten vom schwarzen Reis bis zu Kochbananen oder Haifischen. Dies ist Orient pur. Anschliessend bummeln wir am Meeresufer entlang bis zum Liegeplatz unseres Schiffes.
Auf der gegenüber liegenden Seite der Bucht erblicken wir am Tadang Point der Insel Pulau Gaya das illegale Pfahldorf der überwiegend philippinischen Immigranten, die hier als Wirtschaftsflüchtlinge leben und ihr Auskommen in diesem wohlhabenden Staat suchen. Einheimische meiden diese Siedlung wie die Pest. Schwimmende Taxis pendeln vom Fährhafen „Jesselten Point“ ständig über die Bucht. Wir würden gerne hinüber fahren, um die Philippinos zu besuchen, doch der Äquator ist nicht mehr weit, und inzwischen ist es so heiß geworden, dass wir lieber in unsere kühle Kabine auf dem Schiff zurück kehren. Unser erster Tag im Morgenland war noch exotischer als wir erwartet hatten.
Fortsetzung folgt.
Siehe auch: http://www.myheimat.de/marburg/freizeit/weltreise-...
Bürgerreporter:in:Hans-Rudolf König aus Marburg |
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