WELTREISE 2013 – TEIL 20: UNTER 16 MILLIONEN PERUANERN IN DER DOPPELSTADT CALLAO/LIMA, PERÚ
Tag 1:
Mit der Ankunft im Hafen von Callao, Perú endet der zweite Teil unserer Weltreise. Viele Passagiere verlassen das Schiff. Wieder ist Großreinemachen angesagt, bevor die neuen Gäste an Bord kommen können. Deshalb beträgt unsere Liegezeit in Callao drei Tage. Das ist wunderbar, denn in Perú gibt es für uns viel zu sehen und zu erleben.
Callao bildet mit der Hauptstadt Lima/Perú ein urbanes Einzugsgebiet (Doppelstadt), das größer als das Saarland ist. Mehr als 16 Millionen Menschen leben hier. Callao ist der wichtigste Hafen in Perú.
Als die „Amadea“ am Kai festmacht, sehen wir direkt neben uns das Forschungsschiff „Meteor“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Die angesprochenen freundlichen Wissenschaftler erklären uns, dass sie in Richtung Patagonien unterwegs sind, von wo wir kommen. Forschungsprojekte zur Meeresbiologie und Ozeanografie stehen auf dem Programm. Wir wünschen gute Reise und frohes Schaffen.
Bevor wir das Schiff verlassen, werden alle Passagiere eindringlich darauf hingewiesen, dass die Passage durch die Hafenanlagen nicht gestattet ist. Ein Shuttle-Bus bringt alle Passagiere, die keine organisierte Exkursion gebucht haben, quer durch die Hafenanlagen bis zu einem Taxi-Stand direkt am Haupttor. Von dort kann man per Taxi den Hafen verlassen. Außerdem wird davor gewarnt, das Hafengelände zu Fuß zu verlassen, weil vor dem Tor die Gefahr durch Überfälle auf Touristen sehr groß ist. Am Abend erfahren wir dann, dass tatsächlich ein leichtsinniges deutsches Ehepaar von fünf jungen Männern überfallen und total ausgeraubt wurde.
Zusammen mit einem anderen Ehepaar haben wir uns für den ersten Liegetag die Besichtigung des Zentrums von Lima vorgenommen. Die glutäugige Rita, eine charmante „Taxista“ bringt uns mit ihrem geräumigen Taxi zu den attraktivsten Stellen der Stadt: der Plaza Mayor (Plaza de Armas); der Plaza San Martin; dem alten Bahnhof „Desamparados“, heute Bibliothek; der Kathedrale; der Kirche „San Francisco“ mit ihren Katakomben; den Palästen der Regierung und der Justiz (siehe Fotos). In dem ältesten Herrschaftsgebäude der Stadt, der „Casa Aliaga“, sehen wir, in welchem Luxus die spanischen Eroberer seinerzeit auf Kosten der Inkas lebten.
Gruppen von Studenten sprechen uns auf Englisch an, um ihre Sprachkenntnisse an den Mann (Tourist) zu bringen. Das Interview auf Englisch entpuppt sich als sehr schwierig, denn die Aussprache der Studenten ist, genau wie das Englisch der Canarios, schlichtweg miserabel, weil stark eingefärbt vom „Seseo“-Spanisch. Wir ermuntern die jungen Leute und empfehlen üben, üben, üben. Kaum ist das Interview beendet, kommt schon die nächste Studentengruppe lächelnd auf uns zu. Doch wir müssen leider weiter, schließlich wollen wir den Tag nicht als Englischlehrer verbringen.
Wir haben Glück und treffen auf einige Folklore-Gruppen in ihren traditionellen Trachten, sehen den Wachwechsel am Regierungspalast, entdecken ein klassisches Schuhgeschäft für Maßanfertigungen echter Lederschuhe und Limas älteste Bar „Cordano“, wo wir natürlich das Nationalgetränk „Pisco-Sour“, ein Treber-Schnaps mit Limettensaft, und einige „Tapas“ genießen.
Nach der Mittagspause fahren wir zum anderen Ende der endlosen Stadt, wo wir das Peruanische Goldmuseum besuchen, um die alten Inka-Schätze zu bewundern, die den raubenden „Conquistadores“ (Spanier) damals nicht in die Hände fielen. Durch eine schwere Tresortür, die von einem Wärter geöffnet und von Video-Kameras kontrolliert wird, betreten wir die Räume des peruanischen Nationalschatzes. Wir sind sprachlos über die Kunstfertigkeit der Inkas und die Schönheit der Exponate. Leider ist fotografieren verboten. In einem Raum sehen wir völlig unerwartet japanische Rüstungen und Waffen der Samurai. Dies sind wohl Relikte des ehemaligen japanischen Präsidenten Alberto Fujimori von Perú.
Abends an Bord unterhält uns eine Tanzgruppe aus Lima in typischen Trachten, die wir bereits am Vormittag auf der Plaza de Armas vor der Kathedrale bewundern konnten.
Fortsetzung folgt.
Siehe auch: http://www.myheimat.de/marburg/freizeit/weltreise-...
Es ist immer wieder spannend, deine Reiseberichte zu lesen. Sie sind so bildlich geschildert, dass man sich als Begleiter fühlt.