TÖDLICHER LEICHTSINN AUF TENERIFFA
Teneriffa. Dass Touristen (auch Du und ich) oft ihr Gehirn zu Hause lassen, ist weltweit bekannt und oft entsteht die berechtigte Frage, wie Dieser oder Jener überhaupt das richtige „Gate“ im Flughafen gefunden hat, oder in welchem Land er (sie) den Führerschein gekauft hat. Dass ferienbedingte Fehlleistungen sogar zum Tode führen können, bewiesen am 1. November zwei Touristinnen am Strand von Los Gigantes/Teneriffa.
Bereits Anfang Oktober waren von der Steilwand oberhalb des Strandes einige Steine und größere Brocken auf den Strand gestürzt. Die Stadtverwaltung hatte daraufhin den gefährdeten Strandabschnitt mit rot/weißem Plastikband gesperrt, ohne die Felswand auf weiteres lockeres Gestein gründlich abzusuchen. Trotzdem wagten zwei todesmutige Sonnenanbeterinnen, sich genau dort auf ihre Handtücher zu legen. Ob sie wohl dachten, diese Absperrung wäre reine Dekoration oder eine exklusive Enklave für besonders dumme Touris lässt sich nicht mehr feststellen, denn beide bezahlten ihren Todesmut (oder ihre Ignoranz) mit dem Leben. Mittags lösten sich ein paar Tonnen Gestein und begruben die Beiden unter sich.
Seitdem ist der Zugang zum einzigen Strand in Los Gigantes absolut gesperrt, denn nun schwelt das Kompetenzgerangel zwischen Rathaus und der „Costa“ (Küstenamt der Marine), die sich wohl beide verantwortlich fühlen, dies aber gerne abstreiten, jeweils zu Lasten der anderen Seite – versteht sich. Man schämt sich nicht, schon jetzt anzukündigen, dass der Strand bis zum Ende des Streites in Monaten (oder Jahren) gesperrt bleiben wird. Touristen benötigen wohl keinen Strand in Los Gigantes. Sie können ja stattdessen den teuren Eintritt in zwei kommerzielle Badeanstalten zahlen.
Da liegen nun die Brocken auf dem Strand und dokumentieren den Leichtsinn der Touris und die Unfähigkeit der Behörden, denen es wichtiger ist, zu streiten, als Probleme zu lösen.
Ich konnte diesen Bericht leider nicht früher hier einstellen, da ich erst vor wenigen Tagen aus dem Urlaub zurückkam. Ich bitte um Nachsicht. Die Fotos sind von heute Morgen (16.11.), aufgenommen von einer über dem Strand gelegenen Straße.
Gegen Leichtsinn ist eben nun mal kein Kraut gewachsen.