Muttersorgen
Sophie von Brabant

18Bilder

Wer den Marktplatz mit dem Rathaus in der Marburger Oberstadt besucht, wird sie entdecken: Sophie von Brabant (1224-1275) mit ihrem Sohn Heinrich in den Armen. Angefertigt wurde die Bronze-Skulptur auf einem Sandsteinsockel 1989 von dem in Tschechien geborenen Bildhauer Ivan Theimer, dem sie in Auftrag gegeben wurde. Mittlerweile trägt sie einige Spuren von Wetter- und Umwelteinflüssen und müsste wohl mal etwas aufpoliert werden.

Sophies Blick ist entschlossen und selbstbewusst, ihre Gestalt anmutig. Ebenso macht der kleine Heinrich den Eindruck, bereit zu sein, sein Erbe zu empfangen. Nimmt man als Betrachter die Position wie auf Bild 6 ein, wird ihre Zuwendung ganz persönlich. Von den anderen Seiten aus gesehen, wenden sich Mutter und Sohn dem bunten Treiben zu ihren Füßen zu, wo es sich an diesem sonnigen Sonntag Menschen aus aller Herren Länder an den Außentischen der ansässigen Gastronomie gutgehen lassen. Was der Affe seitlich an der Skulptur zu bedeuten hat, kann wohl niemand genau beantworten. Das Wappentier der Hessen ist ein Löwe. Vielleicht handeltes sich um eine seltsame Verwechslung.  Sophie präsentiert ihren Sohn gänzlich unbekleidet, was vielleicht zeigen soll, dass er ein männlicher Erbe ist, oder der Künstler richtete sich nach dem Vorbild antiker Skulpturen, die Menschen - besonders Helden -  auch meist nackt darstellten. Auf dem Sockel befinden sich noch einige reliefartige Szenen abgebildet, deren Deutung bestimmt eine Sache für sich wären. 

Geboren wurde Sophie auf der Wartburg bei Eisenach im Thüringer Wald. Sie war die Tochter der heilig gesprochenen Elisabeth von Thüringen, die ihre letzten Lebensjahre in Marburg verbrachte und deren Grabmal in der dortigen Elisabethkirche zu finden ist. Aber das ist eine andere, historisch bedeutsame Geschichte. Dadurch kam auch Sophie mit ihren Geschwistern nach Marburg.

Sophie heiratete Herzog Heinrich II. von Lothringen und Brabant und wurde dadurch Herzogin und Stamm-Mutter des Hauses Hessen. Ihr Sohn Heinrich wurde 1244 geboren. Diesem Sprössling und einem neuen Geschlecht als Nachkommenschaft ein Eigentum zu sichern, kostete sie nach dem Tod ihres Ehemannes einiges an Erbstreitigkeiten, was ihr aber später als Leistung anerkannt wurde.
Ihre Biographie:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sophie_von_Brabant

Sostige Infoquelle:
https://www.deutsche-biographie.de/sfz56326.html

Leider fiel der Fehde um das Erbe des kleinen Heinrich 1248 auch unsere Gladenbacher Burg Blankenstein zum Opfer. An der Höhenstraße Herborn-Marburg gelegen, hatte sie eine besondere Bedeutung. "Wer die Burg besaß, beherrschte auch das Land, das sie umgab". (Zitat Karl Huth / Gladenbach, eine Stadt im Wandel der Jahrhunderte).
Damit sie nicht an die Verwandtschaft fiel, ließ Sophie sie zerstören. Sie wurde zwar sieben Jahre später wieder aufgebaut, soll aber 1647 durch ein Feuer abermals zerstört worden sein. Auf den Resten errichtete man ein neues Amtshaus. (Infoquelle Wikipedia)

Text im Buch "Gladenbach" vom Heimat- und Museumsverein Amt Blankenstein:
Die Burg Blankenstein als Wächter an der "HohenStraße" von Thüringen nach Westen gelegen, war für Gladenbach Zuflucht in Kriegszeiten und Verwaltungssitz des Amtmannes bis zum Jahr 1756. Einst beliebter Erholungsort der Hessischen Landgrafen, stehen heute nur noch kümmerliche Reste der Burg Blankenstein, die der Heimat- und Museumsverein "Amt Blankenstein" nach Kräften zu erhalten trachtet.

@ Sophie,
danke, dass Du die Burg wieder aufgebaut hast. Sie war wirklich sehr stattlich. Leider kenne ich nur die wenigen Reste,  die davon übrig sind. Aber dafür bin ich wohl, dank Deinem Heinrich, ein Hessenmädchen. Das ist ja auch etwas.

Nelia, Freihausfrau vom Amt Blankenstein zu Erthusen im Hinterland in Hessen,

im Heuert Anno 2024

Bürgerreporter:in:

Nelia G

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