OSTWÄRTS UM DIE GANZE WELT: TEIL 12 - RANGIROA, TOAMOTU ATOLL
Wer sich mit dem Schiff dem Tuamotu-Atoll, dem zweigrößten Korallenatoll der Welt, nähert, sieht aus der Entfernung zunächst die Palmkronen der vielen „Motus“ (winzige Koralleninseln) wie Grasspitzen aus dem Meer wachsen, bevor man das flache Land sehen kann, das sich nur zwei bis drei Meter aus dem Meer erhebt. 78 dieser flachen, ringförmigen Koralleninseln sind über eine Meeresfläche verstreut, die so groß wie Mitteleuropa ist. Nur 45 dieser Atolle sind bewohnt (ca. 12.500 Einwohner, davon nur wenige Europäer). Rangiroa bedeutet „weiter Himmel“ und liegt knapp 400 Kilometer nördlich von Tahiti. Es ist 78 Kilometer lang und 24 Kilometer breit. Die riesige Lagune schimmert einladend aquamarinfarben und misst unglaubliche1020 qkm.
Unser Schiff ankert auf Reede. Es ist unser zweiter Besuch auf diesem kargen Atoll der Ruhe. Der weite Horizont, das helle Licht, der leichte Wellengang, das klare Wasser und ab und zu der Schrei einer Seeschwalbe wirken fast halluzinierend auf uns Besucher.
Wir wissen, dass es sich kaum lohnt, den 15 Kilometer entfernten Hauptort Avatoru zu besuchen, zumal es immer noch keinen Taxi- oder regelmäßigen Busservice gibt. Damals trampten wir in die kleine Stadt. Statt dessen vertrödeln wir den Tag am blendend weißen Korallenstrand. Während wir im Wasser sind, lässt uns der Schrei einer Seeschwalbe aufblicken. Über unseren Köpfen schwebt ein smaragdgrüner Vogel, auf dessen weißem Gefieder die Farbe der Lagune von unten reflektiert wird. Wir schnorcheln ein wenig, sammeln Korallenstücke, genießen die Ruhe und nehmen innerlich langsam Abschied von den Paradiesen der Südsee, denn bereits Morgen werden wir in östlicher Richtung die Gesellschaftsinseln verlassen.
Vor uns liegt ein Seetag an Bord , bevor wir die Marquesa-Inseln (unserer letzte Station südlich des Äquators) erreichen werden.
Hans-Rudolf, wieder wunderschöne Eindrücke hast Du uns vermittelt, danke!